Aargau Solothurn Krim: Die Russen in der Schweiz sind gespalten

Viele Russen in der Schweiz befürworten das Verhalten des Kreml auf der Krim. Andere kritisieren, dass den Ukrainern ein Teil ihres Landes entrissen wurde. Weil russische Produkte derzeit ein schlechtes Image haben, laufen die Geschäfte des Russenshops in Aarau schlecht.

Die Geschäfte im Russenshop im Gaiscenter in Aarau laufen schlecht. Der Umsatzrückgang betrage in den letzten zwei Wochen rund 20 Prozent, sagt Geschäftsinhaber Marcel Helfenstein in der SRF-Sendung «Schweiz aktuell» vom Mittwochabend.

Helfenstein verkauft ausschliesslich russische Lebensmittel und Spirituosen. Die politische Krise könne durchaus der Grund für den Rückgang sein. «Manchmal kommen auch Leute in den Laden, die sich despektierlich über Russland äussern», sagt Helfenstein.

«Krim gehört zu Russland»

Er führt den Laden zusammen mit seiner russischen Frau Marina Rubtsova. Sie hält trotz der Kritik an der politischen Linie ihres Landes fest: «Die Krim ist ein Teil von Russland, und das muss so sein», sagt sie und begrüsst deshalb die Annektierung der Krim-Halbinsel durch Russland von letzter Woche.

Tatsache ist: Die Ukraine, und damit auch die Halbinsel Krim als Teil des Landes, wurde vor 23 Jahren zum zweiten Mal in ihrer Geschichte ein unabhängiger Staat. Zuvor war die Ukraine ein Teil der früheren Sowjetunion.

Kritik an Russland

Alexander Peske dagegen kritisiert diese Haltung, die seiner Meinung nach viele Russen in der Schweiz vertreten. Peske ist Tschetschene und Chefredaktor der Russisch-Schweizerischen Zeitschrift «Russkaja Schweizarija»: «Man kann nicht ausblenden, dass Russland dem Bruderstaat einen Teil des Landes entrissen hat».

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