Demo in Bern eskaliert Berner Kantonspolizei setzt Wasserwerfer und Gummischrot ein

Bei der türkischen Botschaft in Bern warfen einzelne Demonstrierende Steine und Absperrgitter gegen die Polizei.

Mehrere hundert Personen, die meisten von ihnen Kurdinnen und Kurden, haben sich am Freitagabend beim Berner Bahnhof zu einer bewilligten Protestkundgebung versammelt. Die Kritik gilt der türkischen Offensive in Nordsyrien. «Türkische Armee, raus aus Kurdistan!» skandierte die Menge lautstark. Die Kundgebung wurde von linksautonomen Kreisen unterstützt.

Gummischrot und Wasserwerfer

Dann setzte sich der Kundgebungszug durch die Innenstadt in Bewegung. Am Lombachweg, bei der türkischen Botschaft, seien Steine und später auch andere Gegenstände wie Sperrgitter oder Holzbretter gegen die Einsatzkräfte der Polizei und die Dialoggruppe geworfen worden, sagt Jolanda Egger, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern. Lautsprecherdurchsagen der Polizei und deeskalierende Massnahmen der Veranstalter halfen nichts.

Das habe die Veranstalter dazu bewogen, die Veranstaltung abzubrechen, sagt Egger. Da es danach durch einzelne Vermummte zu weiteren Sachbeschädigungen und Angriffen gegen die Einsatzkräfte kam, setzte die Kantonspolizei Bern während kurzer Zeit Wasserwerfer und Gummischrot ein. Verletzt wurde niemand.

Transparente auf dem Baldachin

Am Nachmittag und kurz vor der Demonstration waren Vermummte bereits auf den Baldachin am Berner Bahnhofplatz gestiegen und hängten Transparente auf, die zur Solidarität mit dem kurdisch geprägten Gebiet von Rojava in Nordsyrien aufriefen. Die Polizei war präsent, hielt sich jedoch zu diesem Zeitpunkt im Hintergrund.

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