Einkaufstourismus hat Folgen Im Thurgau schliessen überdurchschnittlich viele kleine Läden

Für knapp 8 Prozent aller Einkäufe gehen Thurgauer ins grenznahe Ausland – dreimal so viel wie in der übrigen Schweiz.

2015 hatten knapp acht Prozent aller Thurgauer Einkaufswege einen ausländischen Zielort – zusammen mit Schaffhausen der höchste Wert in der ganzen Schweiz. Das zeigt eine Studie der Credit Suisse (CS).

Wie aus der Studie weiter hervorgeht, ist im Kanton Thurgau auch das Interesse am Online-Versandhändler Amazon überdurchschnittlich gross. Bis anhin liefern der US-Onlinehandels-Gigant und seine Händler nur einen Bruchteil ihrer Produkte direkt in die Schweiz. In den letzten Jahren haben sich laut CS nahe der Grenze Abholstationen etabliert, an die Schweizer Konsumenten ihre Amazon-Bestellungen liefern lassen und von wo sie die Pakete persönlich abholen können.

Statistik
Legende: Credit Suisse

Diese Entwicklungen haben im Thurgauer Detailhandel Spuren hinterlassen.

Die Zahl der Betriebe nahm nämlich gemäss der Studie in der Region zwischen 2011 und 2016 um 8,5 Prozent ab. Die Zahl der Betriebe sank in anderen Regionen der Schweiz mit 5,1 Prozent deutlich weniger stark. Rückläufig war im Thurgau vor allem die Anzahl der Geschäfte mit weniger als zehn Mitarbeitenden, was den allgemeinen Eindruck eines «Lädelisterbens» bekräftige.

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