Emsige Helfer Ohne Zivilschutz kein Turnfest

  • Alle 20 Zivilschutzorganisationen aus dem Aargau haben am Eidgenössischen Turnfest in Aarau tatkräftig mitgewirkt.
  • Total 6500 Diensttage oder 65'000 Mannstunden haben die Aargauer Zivilschützer geleistet.
  • Tribüne, Verpflegungszelte, Infostelle, Logistik, Sportplätze: Ohne den Zivilschutz seien solche Grossanlässe kaum denkbar, heisst es beim zuständigen Verband.
  • Der Einsatz des Zivilschutzes wurde vom Kanton beim Bund beantragt und bewilligt. Der Dienst gilt als «Einsatz zugunsten der Gemeinschaft auf nationaler Ebene».

70'000 Turnerinnen und Turner werden ab Donnerstag in Aarau erwartet, und noch viel mehr Besucher. «Solche Grossveranstaltungen sind ohne den Einsatz unserer Zivilschutz-Akteure kaum mehr durchführbar», sagen die Organisatoren des Eidgenössischen Turnfests.

Für die Zivilschützer ist der grösste Breitensportanlass der Schweiz eine willkommene Herausforderung. Seit dem 30. April stehen sie gestaffelt im Einsatz. Am Dienstagabend zeigten sie auf einem Rundgang, was sie bereits alles geleistet haben.

Zahlen zum Fest

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  • 20 Millionen Franken Budget
  • 150'000 erwartete Besucherinnen und Besucher
  • 70'000 aktive Turnerinnen und Turner aus zirka 2700 Vereinen, davon rund 22'000 Jugendliche, messen sich in 108 Disziplinen
  • 52'000 Übernachtungen, maximal 14'000 Plätze auf dem Campingplatz in Erlinsbach AG/SO, 100'000 Quadratmeter Fläche insgesamt, 170 Toiletten.
  • Rund 4500 freiwillige Helferinnen und Helfer, die sich 8500 Schichten teilen, dazu rund 8300 Schichten für Kampfrichterinnen und Kampfrichter
  • Festumzug durch die Stadt mit gut 4000 Teilnehmenden
  • 400 Mitglieder in den Organisationskomitees (rund 200 für Organisation/Logistik und rund 200 für Wettkämpfe)
  • 50 Extrazüge der SBB

«6500 Manntage, so etwas muss man zuerst leisten. Für solche Grossanlässe so viele Freiwillige zu finden, ist unterdessen kaum mehr möglich. Ohne Zivilschutz oder Armee ginge es kaum», sagt Romuald Brem, Präsident des Aargauischen Zivilschutzverbandes.

Wie erklärt man's dem Chef?

Das Aufstellen der Infrastruktur sei gar nicht das Schwierigste am Ganzen, ergänzt Romuald Brem. Schwieriger seien die Gespräche mit den Arbeitgebern, die wegen eines solchen Einsatzes von Zivilschützern auf Mitarbeiter verzichten müssen, so Brem.

«Ich habe viele Gespräche geführt. Meist können wir den Arbeitgebern glaubhaft erklären, warum solche Grossanlässe wichtig sind für uns. Die Zivilschützer können üben, für den Ernstfall».

Patrouille auf dem Zeltplatz

Die Zivilschützer haben nicht nur einen grossen Teil der Infrastruktur aufgestellt. Sie stehen auch während dem Turnfest im Einsatz. Beispielsweise helfen sie auf dem Zeltplatz bei der Taschenkontrolle oder der Wahrung der Nachtruhe. Das gehöre auch zum Leistungsauftrag, so Brem.

Zivilschutz im Aargau

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Im Kanton Aargau gibt es 20 Zivilschutzorganisationen. Der Zivilschutz ist eine der fünf Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes. Die anderen vier Organisationen sind Polizei, Feuerwehr, Rettungswesen und technische Betriebe. Grundsätzlich zahlt der Staat für die Zivilschutz-Einsätze.

Eingreifen oder die Nachtruhe durchsetzen, das müsse dann allerdings das Sicherheitspersonal. Das sei keine Zivilschutzaufgabe. Grundsätzlich werden solche Zivilschutz-Einsätze nur bewilligt, wenn ein Ausbildungszweck nachgewiesen werden kann. Das heisst: Infrastruktur aufbauen ja, am Sponsoringtisch Geschenke verteilen nein.

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