Religiöse Kleidervorschriften Wo es in Europa überall ein Verhüllungsverbot gibt

Am 7. März entscheiden Volk und Stände über die Initiative für ein Verhüllungsverbot. In Europa kennen einige Staaten bereits Verhüllungsverbote.

Das Tragen religiöser Bekleidung, welche das Gesicht verhüllt, ist in sechs EU-Ländern verboten. In Deutschland und Spanien gibt es regionale Verhüllungsverbote. Auch in der Schweiz ist es bereits jetzt in den Kantonen Tessin und St. Gallen verboten, in der Öffentlichkeit sein Gesicht zu verhüllen.

Die Initiative für ein Verhüllungsverbot

Box aufklappen Box zuklappen

Wer sein Gesicht in der Schweiz verhüllt, soll künftig bestraft werden. So will es die Initiative «Ja zum Verhüllungsverbot» , über welche am 7. März abgestimmt wird. Das Verbot betrifft religiöse Verschleierungen wie Burka oder Niqab, aber auch vermummte Hooligans oder Demonstranten.

Die vom Egerkinger-Komitee lancierte Initiative wird von der SVP und der EDU unterstützt. SP, Grüne, CVP, GLP und FDP sind dagegen. Die EVP hat Stimmfreigabe beschlossen.

Bundesrat und die Mehrheit des Parlamentes setzen stattdessen auf einen indirekten Gegenvorschlag. Dieser sieht eine gesetzliche Pflicht vor, das Gesicht zu zeigen, wenn eine Person identifiziert werden muss, beispielsweise zur Billettkontrolle im öffentlichen Verkehr oder bei einem Behördengang.

Zudem sollen in vom Bund mitfinanzierten Integrationsprogrammen Frauen, Kinder und Jugendliche besonders gefördert werden. Auch bei der Entwicklungszusammenarbeit soll die Frauenförderung verbessert werden.

In mindestens 13 EU-Staaten gibt es inoffizielle Richtlinien für das Tragen religiöser Symbole, zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in der Schule. In 22 EU-Ländern wurden Gesetze vorgeschlagen, in den meisten Fällen aber nicht durchgesetzt, wie eine Studie der «Open Society Foundation» des Milliardärs George Soros zeigt.

So wurde die Rechtslage und die politische Debatte betreffend Verhüllungsverbot in 28 EU-Staaten untersucht. Auch einige Nicht-EU Staaten haben partielle Verhüllungsverbote.

Quelle: xxx, Datum Länder mit generellem Verhüllungsverbot Regional Überall Chimar Länder mit Verhüllungsverbot an gewissen öffentlichen Orten oder in speziellen Berufen Regional Überall

Fast alle Einschränkungen wurden nach den Anschlägen in den USA vom 11. September 2001 eingeführt, oft mit Unterstützung rechtspopulistischer Parteien.

Zu den meistgenannten Begründungen gehören die Förderung der Integration, die öffentliche Sicherheit, die Gleichberechtigung der Geschlechter, soziale Homogenität und die Trennung von Kirche und Staat.

Auswahl traditionellermuslimischer Frauenbekleidung Der Chimar ist ein Schleier, der bis zur Taille reicht. Das Gesicht ist nicht bedeckt. Er kann in verschiedenen Farben getragen werden. Chimar Quelle: Open Society Foundations,DPA Die Burka besteht aus einem grossen Stofftuch. Körper und Gesicht sind verhüllt. Normalerweise wird die Burka in hellblau getragen. In Afghanistangibt es die Burka auch in anderen Farben und mit Stickereien verziert. Burka Der Niqab ist schwarz.Er bedeckt Körper und Gesicht.Lediglich die Augen sind zu sehen. Niqab Arabische Bezeichnung für islamisch begründete Körperbedeckung. Umgangssprachlich bedeutet es, dass nur das weibliche Kopfhaar mit einem Tuch oderleichten Schal bedeckt wird. Hidschab Der Tschador darf nur in schwarz getragen werden.Er bedeckt den ganzen Körper ausser Gesicht undHände. Unter ihm wird oft ein kleiner Schleier getragen. Tschador Besteht aus zwei Teilen. Ein Teil verdeckt den Kopf, der andere liegt über den Schultern. Kann in verschiedenen Farben getragen werden. Al-Amira

Tagesschau, 14.02.2021, 19:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel