Anschläge in Istanbul Türkische Polizei geht gegen pro-kurdische Politiker vor

  • Die türkische Polizei hat im Zusammenhang mit den Anschlägen in Istanbul vom Samstagabend mehr als 235 pro-kurdische Politiker verhaftet . Dies berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
  • Bei den landesweiten Razzien seien unter anderem die Chefs der pro-kurdischen Partei HDP in Istanbul und Ankara in Gewahrsam genommen worden.
  • Den Verdächtigen werden Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zur Last gelegt.
  • Die Opferzahl nach den Anschlägen auf die Polizei in Istanbul stieg am Montag derweil auf 44. Eine 28-jährige Frau sei im Spital an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben, meldete die Nachrichtenagentur DHA.

Die zwei Bombenanschläge im Istanbuler Viertel Besiktas am Samstagabend richteten sich gegen diensthabende Polizisten. 36 Polizeibeamte wurden dabei getötet. Nach Angaben des türkischen Innenministeriums handelte es sich dabei um eine Autobombe und einen Selbstmordattentäter. Zu den Anschlägen bekannte sich die TAK , eine PKK-Splittergruppe.

Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte nach dem Doppelanschlag Vergeltung an. Die türkischen Sicherheitskräfte gehen bereits seit dem gescheiterten Militärputsch im Juli hart gegen kurdische Oppositionspolitiker vor. Unter anderem wurden die beiden Ko-Vorsitzenden der HDP festgenommen. Zudem wurden dutzende pro-kurdische Bürgermeister im Südosten des Landes festgenommen.

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