Diplomatische Krise hält an Russland bestellt ausländische Botschafter ein

  • Das russische Aussenministerium hat die Botschafter der Länder einbestellt, die nach dem Giftanschlag auf einen Ex-Spion in Grossbritannien russische Diplomaten ihres Landes verwiesen haben.
  • Ihnen würden Protestnoten übergeben und die Gegenmassnahmen verkündet, teilte das Ministerium mit.
  • Zu den einbestellten Botschaftern gehörten auch die Vertreter Frankreichs und Deutschlands.

Der deutsche Botschafter Rüdiger von Fritsch sagte beim Verlassen des Aussenministeriums in Moskau, «es bleibt Deutschlands Interesse, ein gutes Verhältnis mit Russland zu haben». Deutschland sei dazu weiter bereit und offen für den Dialog. Angesichts der «schlimmen Vorfälle in Salisbury» müsse Russland aber Klarheit und Transparenz schaffen und berechtigte Fragen beantworten.

Russland hatte am Donnerstag auf die Massenausweisung seiner Diplomaten reagiert und seinerseits eine entsprechende Anzahl ausländischer Diplomaten des Landes verwiesen. Grossbritannien macht Russland für den Anschlag verantwortlich.

Russlands Aussenminister Sergej Lawrow
Legende: Russlands Aussenminister Sergej Lawrow reagiert auf die Entscheidung von rund 25 Staaten sowie der Nato, mehr als 140 russische Diplomaten des Landes zu verweisen. Keystone

Der Streit über den Giftanschlag auf den Ex-Agenten Sergej Skripal und dessen Tochter im englischen Salisbury belastet die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen schwer.

Fall Skripal: Tochter geht es wieder besser

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Fast vier Wochen nach dem Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal hoffen Ermittler nun auf Aussagen seiner Tochter Julia. Möglicherweise könnte sie etwa Auskunft darüber geben, ob sie und ihr Vater vor dem Attentat verfolgt wurden, berichteten britische Medien.

Julia Skripal geht es nach Klinikangaben inzwischen deutlich besser. Die 33-Jährige könne sogar wieder essen und trinken, berichtete der Fernsehsender Sky News. Ihr Vater ist in einem kritischen, aber stabilen Zustand.

Sergej (66) und Julia Skripal (33) waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden.

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