Fall Khashoggi Saudi-Arabien lehnt Auslieferung der Verdächtigen ab

  • Saudi-Arabien will die im Fall des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi festgenommenen Verdächtigen nicht an die Türkei ausliefern.
  • Es handle sich um saudiarabische Staatsbürger, begründete Aussenminister Adel al-Dschubeir den Entscheid.
  • Die Türkei hatte am Freitag die Auslieferung der 18 Verdächtigen gefordert, die Anfang Oktober festgenommen worden waren.

«Sie sind in Saudi-Arabien inhaftiert, die Ermittlung findet in Saudi-Arabien statt und sie werden in Saudi-Arabien strafrechtlich verfolgt», sagte Aussenminister al-Dschubeir auf einer Konferenz in Bahrains Hauptstadt Manama. Der Prozess werde in Saudi-Arabien stattfinden, die Ermittlungen würden aber eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen

Generalstaatsanwalt reist in die Türkei

Am Sonntag reist Generalstaatsanwalt Saud bin Abdullah al-Muadschab nach Istanbul, um dort mit seinem türkischen Amtskollegen Irfan Fidan über den Fall zu sprechen. Am Donnerstag hatte die Generalstaatsanwaltschaft unter Berufung auf die türkischen Ermittlungen die Tötung Khashoggis erstmals als eine vorsätzlich geplante Tat bezeichnet.

Die bis zu diesem Zeitpunkt von Riad offiziell verbreitete Version zu dem Todesfall besagte, dass Khashoggi während eines Besuchs des saudiarabischen Konsulats in Istanbul bei einem «Faustkampf» zu Tode gekommen sei. Diese Darstellung wird international jedoch stark angezweifelt.

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