Eine Gasanlage.
Legende: Die G7 sind auf der Suche nach einer Alternative von russischem Gas. Keystone

International G7 wollen weg vom russischen Gas

Vertreter der G7-Staaten haben sich in Rom versammelt, um die Zukunft der Energieversorgung zu diskutieren. Im Zentrum steht die Abhängigkeit von russischem Gas. Laut dem diplomatischen Korrespondenten von SRF, Fredy Gsteiger, ist das Problem erkannt. Eine Alternative hat man aber noch keine.

Während sich die Lage in der Ukraine täglich zuspitzt, läuft auf dem internationalen Parkett das diplomatische Seilziehen um eine Lösung des Konflikts weiter. Die Verhandlungen mit Russland um eine Befriedung der Region werden dabei durch die starke ökonomische Vernetzung Europas mit Russland erschwert. Diese sind vor allem im Energiesektor enorm.

Laut Gsteiger stammen gut ein Drittel der Energielieferungen in Europa aus Russland. «Die Abhängigkeit ist beim Erdgas und Erdöl sehr gross.»

Heute Montag und morgen Dienstag treffen sich die Energieminister der G7-Staaten in Rom um die im Zuge des Ukraine-Konflikts drohende Energiekrise zu diskutieren. Eine gemeinsame Strategie, wie man sich gegen die drohenden Lieferstopps wehren könnte, so Gsteiger. «Das Problem ist erkannt, Rezepte hat man aber noch keine.»

Bisher kein Handlungsdruck

Bisher sei das Thema nicht wirklich dringlich gewesen, erklärt Gsteiger. Russland habe immer zuverlässig geliefert, «es gab kein Handlungsdruck.»

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Nun hat sich die Situation aber geändert. Laut Gsteiger hätte der Westen langfristig viele Möglichkeiten um sich vom russischen Gas zu emanzipieren. Kurzfristig seien diese aber begrenzt. «Das russische Erdgas kommt über Pipelines nach Europa. Würde man auf Flüssiggas umsatteln, gäbe es da schon potentielle Lieferanten wie beispielsweise Algerien, Katar oder Aserbeidschan.»

Aber es bräuchte dafür auch die entsprechende Infrastruktur, um die Lieferungen entgegen zu nehmen. Einige Häfen in Europa seien zwar entsprechend ausgerüstet, aber es existieren zu wenig Anlagen um komplett umsatteln zu können, so Gsteiger.

Zudem werde mit einem neuen Lieferant die Problematik nicht gelöst, sondern einfach verlagert.

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