Gefechte im Sudan Deutschland muss Evakuierung aus dem Sudan abbrechen

  • Die deutsche Bundeswehr hat eine geplante Evakuierung aus dem Sudan abbrechen müssen.
  • Militärmaschinen sollten am Flughafen der Hauptstadt Khartum landen und dutzende deutsche Diplomatinnen, Entwicklungshelfer und andere deutsche Staatsbürger- und Staatsbürgerinnen aus dem Land fliegen.
  • Weil aus Khartum Kämpfe und Luftangriffe gemeldet wurden, musste die Bundeswehr den Einsatz auf Eis legen.

Die Bundeswehr-Flugzeuge des Typs A400M werden nun nach Deutschland zurückkehren. Auch Militärflugzeuge anderer Nationen waren in der Region einsatzbereit. Dies für den Fall, dass es die Lage am Boden erlaubt hätte, berichtet die Agentur DPA.

Die Konfliktparteien kämpfen weiterhin mit schwerer Artillerie in der Nähe des Flughafens Khartum. Auch Flugabwehrraketen sind Berichten zufolge im Einsatz. Diplomatinnen und Diplomaten bemühen sich um eine belastbare Feuerpause, damit Evakuierungen erfolgen können.

Die Flughäfen in Khartum und der rund 330 Kilometer entfernten Stadt Merowe wurden von den paramilitärischen Einheiten der RSF bereits am Samstagmorgen angegriffen. Mehrere Passagiermaschinen wurden zerstört. Die Armee eroberte den Flughafen in Khartum nach eigenen Angaben zurück.

Luftraum geschlossen

Die sudanesische zivile Luftfahrtbehörde teilte nach Angaben eines Branchenmediums am Wochenende mit, dass der Luftraum über dem Sudan geschlossen sei und es im Raum Khartum keine Flugsicherungsdienste mehr gebe. Die Vereinten Nationen teilten mit, man habe derzeit weder Wege in den noch aus dem Sudan.

Mitarbeiter der EU-Kommission angeschossen

Box aufklappen Box zuklappen

In dem von einem gewaltsamen Machtkampf erschütterten Sudan ist ein Mitarbeiter der Europäischen Kommission angeschossen worden. Das bestätigte am Mittwoch eine Sprecherin der Behörde.

Demnach handelt es sich um den Leiter des Büros der Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) in der Hauptstadt Khartum. Er ist Belgier und arbeitet seit 2019 dort in dieser Funktion.

Wie die «New York Times» berichtete, sei der Mann schwer verletzt worden, schwebe aber nicht in Lebensgefahr.

Humanitäre Versorgung mit dringenden medizinischen Gütern ist nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen derzeit unmöglich. Auch internationale Vermittler, darunter drei ostafrikanische Präsidenten, können derzeit nicht einreisen.

SRF 4 News, 19.04.2023, 14:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel