Uniformierte bewaffnete Männer stehen vor dem Eingang eines Regierungsgebäudes.
Legende: Pro-russische bewaffnete Männer markieren Präsenz vor dem Innenministerium in Lugansk. Reuters

International «Aktivisten», «Separatisten» oder «Terroristen»?

Sie geniessen hohes Ansehen bei der Bevölkerung in der Ost-Ukraine, geben sich kämpferisch, uniformiert und tragen Waffen. Die pro-russischen Kräfte fordern die Abspaltung des Ostens von der Ukraine. In Kiew werden sie aber als «Terroristen» bezeichnet.

Sie geben sich kämpferisch, sind uniformiert, tragen oft Masken und meist ein Kalaschnikow-Sturmgewehr. So präsentieren sich viele Mitglieder der pro-russischen Kräfte in der Ost-Ukraine. Sie beherrschen grosse Teile der russisch geprägten Regionen um die Grossstädte Donezk und Luhansk.

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Politisches Ziel ist die Abspaltung ihrer Heimat von Kiew oder zumindest eine starke Föderalisierung der Ex-Sowjetrepublik mit weitreichenden Rechten für die einzelnen Gebiete. Einige Anführer sollen Medien zufolge eine recht zweifelhafte Vergangenheit haben.

In der Bevölkerung geniessen die Bewaffneten meist hohes Ansehen als Verteidiger der Interessen und Beschützer vor den Regierungseinheiten, die mit Hubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen in der Gegend vorgehen. Bei einem Teil der Maskierten handelt es sich um «Freiwillige» etwa aus Russland und von der Halbinsel Krim.

Pro-russische Kräfte sind schwierig einzuordnen

Internationale Menschenrechtsorganisationen beklagen vereinzelte Gewaltdelikte. Pro-ukrainische Aktivisten berichten von Entführungen und schweren Misshandlungen. Auch Journalisten wurden bereits verschleppt. Mehrere Menschen sollen grausam zu Tode gekommen sein.

Deswegen spricht die pro-westliche Führung in Kiew auch stets von «Terroristen». Zudem wirft die ukrainische Regierung Russland vor, Mitarbeiter des Militärgeheimdiensts GRU als Ausbilder eingeschleust zu haben.

Ob hinter Morden und Entführungen allerdings immer sogenannte Separatisten stecken, ist fraglich. Möglich ist nach Ansicht von Beobachtern auch, dass kriminelle Banden die schlechte Sicherheitslage für die Austragung privater Konflikte nutzen.

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