Symbolbild: Viele Bahngeleise, aber nur eine Lokomtive.
Legende: Der Streik der deutschen Lokführer dürfte mehrere Tage lang dauern. Keystone

International Deutschlands Lokführer streiken wieder

Erneut stehen in Deutschland zahlreiche Züge still: Die neunte Streikwelle bei der Bahn trifft seit der Nacht erneut auch den Personenverkehr. Ebenfalls betroffen sind Verbindungen in die Schweiz.

Die Lokführer der Deutschen Bahn sind in der Nacht auch im Personenverkehr wieder in den Streik getreten. Die Bahn bestätigte, der Ausstand habe wie geplant am Mittwoch um 2.00 Uhr begonnen. Wann der Streik enden wird, hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) diesmal offen gelassen.

Bereits am Dienstagnachmittag hatten die Lokführer der Güterzüge die Arbeit niedergelegt. Es ist der neunte Streik in diesem Tarifkonflikt seit Anfang September.

Auch Verbindungen in die Schweiz betroffen

Für Millionen Bahnfahrgäste bedeutet der Arbeiterkampf starke Einschränkungen. So werden voraussichtlich etwa zwei Drittel der Fernzüge ausfallen und je nach Region bis zu 85 Prozent der Nahverkehrszüge. Auch die S-Bahnen sind vom Streik betroffen. Die Bahn hat Ersatzfahrpläne für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr veröffentlicht. Sie sind nach Angaben der Bahn verlässlich.

Der Streik hat auch Auswirkungen auf die Verbindungen in die Schweiz. Nach Auskunft der SBB fallen diverse Züge, etwa zwischen Zürich und München oder zwischen Zürich und Amsterdam, aus. Zum Teil bietet die SBB einen Busersatz an, für den die Plätze jedoch reserviert werden müssen.

Streik auch über Pfingsten

Sollten sich die Deutsche Bahn und die GDL nicht zuvor am Verhandlungstisch wieder näher kommen, soll der Streik «etwas länger» dauern als Anfang Mai, hatte GDL-Chef Claus Weselsky angekündigt. Damals waren es knapp sechs Tage. Nun soll der Ausstand nach Ankündigungen der GDL über die Pfingstfeiertage andauern.

Zentraler Streitpunkt ist der Anspruch der GDL, für alle ihre Mitglieder beim Zugpersonal eigenständige Tarifverträge zu schliessen. Dies bezeichnet die Gewerkschaft als nicht verhandelbar, während sie bei Lohnhöhe und Arbeitszeiten eine Schlichtung für denkbar hält. Die Bahn verlangt dagegen eine «Gesamtschlichtung».

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