International Familiensynode endet mit offenen Fragen

Die Kirche soll für alle offen stehen. So lautet die Botschaft von rund 200 Bischöfen an das Kirchenvolk nach einer zweiwöchigen Versammlung im Vatikan. Was dies für homosexuelle oder geschiedene Christen genau bedeutet, bleibt weiter ungeklärt.

Nach zwei Wochen Beratungen geht die Familiensynode im Vatikan zu Ende. Mit grosser Mehrheit verabschiedeten die Kirchenoberen, rund 200 Bischöfe, eine Abschlussbotschaft. Sie ist an die Katholiken in aller Welt gerichtet.

Darin machen die Bischöfe deutlich: Die Kirche heisst jeden willkommen. Niemand soll ausgeschlossen sein. «Christus hat gewollt, dass seine Kirche ein Haus ist, das immer eine offene Tür hat, (...) ohne jemanden auszuschliessen.»

Kein Wort über Homosexuelle und Geschiedene

Die Bischöfe äusserten sich im Schriftstück zwar zu Themen wie die Untreue «in der ehelichen Liebe» oder die «Verarmung von Beziehungen». Der konkrete Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen oder Geschiedenen wurde allerdings offen gelassen. Die Bischöfe konnten sich nicht geschlossen hinter umstrittene Aussagen über den Umgang mit Homosexuellen und Geschiedenen stellen.

«Die Fragen sind da», sagte Bischof Markus Büchel in der «Tagesschau». Man müsse diesen Menschen gegenüber offen begegnen.

Ein am Montag veröffentlichter Zwischenbericht der Familiensynode hatte zuvor Aufsehen erregt. Es war erwartet worden, dass die Kirche eine neue Haltung gegenüber Homosexuellen und wiederverheirateten geschiedenen Eheleuten einnehmen könnte. Dies geschah nun aber nicht.

Die Familiensynode in Rom endet offiziell erst am Sonntag mit der Seligsprechung des Papstes Paul VI. (1897-1978).

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