Israelischer Soldat an einem Maschinengewehr auf einem Panzer
Legende: Für sieben Stunden sollen die Waffen schweigen, erklärt Israel. Fraglich ist, wie nervös die Finger am Abzug sind. Keystone

International Hoffnungsschimmer für Gaza

Ein kleiner Lichtblick für die Bewohner des Gazastreifens: Für den Grossteil des Gebiets gilt seit 09.00 Uhr (MESZ) eine siebenstündige Waffenruhe. Zugleich droht die Armee: Wenn geschossen wird, erwidern wir das Feuer.

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Die Feuerpause gilt für den Grossteil des Gazastreifens. Ausgenommen sind Gebiete, in denen die israelische Armee operiert.

Nach israelischen Medienberichten bezieht sich dies auf Regionen von Rafah im südlichen Gazastreifen. Jeder Verstoss gegen die Waffenruhe werde sofortige Konsequenzen haben, erklärte Generalmajor Yoav Mordechai.

Während der Feuerpause sollen humanitäre Hilfsgüter in das Gebiet am Mittelmeer gebracht werden können. Ausserdem sollen geflüchtete Palästinenser wieder in ihre Häuser zurückkehren können, hiess es in der Zeitung «Jerusalem Post» weiter.

Am Freitag war eine von Hamas und Israel vereinbarte 72-stündige Feuerpause bereits nach 90 Minuten gescheitert.

Ende der Bodenoffensive?

Fast vier Wochen nach Beginn des Gaza-Kriegs zeichnet sich zudem ein Ende der israelischen Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet ab. Die meisten Soldaten seien bereits aus dem Gazastreifen abgezogen worden, berichteten israelische Medien. Sie hätten Stellungen in grenznahen Aufmarschräumen in Israel bezogen.

Ungeachtet des beginnenden Abzugs der Bodentruppen setzte die Armee am Sonntag ihre Angriffe gegen Ziele im Gazastreifen fort. Beim Beschuss einer UNO-Schule nahe Rafah seien mindestens zehn Menschen getötet worden, teilte Aschraf al-Kidra, Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums, mit. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe den Vorfall.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und die USA kritisierten den neuerlichen Beschuss einer UNO-Einrichtung. Ban nannte ihn eine «moralische Schandtat» und «kriminellen Akt», US Aussenamtssprecherin Jen Psaki sagte, die USA seien erschüttert über den «schandhaften» Vorfall.

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