International Mehr Rechte für Homosexuelle: Italien debattiert neues Gesetz

Eingetragene Partnerschaften und Adoption von leiblichen Kindern des Partners: Das sollen Homosexuelle laut einem Gesetzesentwurf in Italien künftig dürfen. Doch das Vorhaben ist selbst in der Regierungsmehrheit umstritten.

Der Gesetzesentwurf zum Ausbau der Rechte homosexueller Paare, der derzeit im Senat diskutiert wird, spaltet die Regierungsmehrheit Italiens: Während die Demokratische Partei (PD) von Premier Matteo Renzi das Vorhaben verteidigt, wehrt sich der konservative Partner NCD (Neue Rechte Mitte).

Laut dem Entwurf sollen in Italien eingetragene Partnerschaften eingeführt werden. Zudem soll es möglich sein, leibliche Kinder des Partners zu adoptieren, sofern sie keinen weiteren anerkannten Elternteil haben. Noch ist unklar, wann im Senat eine Endabstimmung stattfindet – und wie deren Resultat aussehen wird. Laut Umfragen sind die Italiener für eingetragene Partnerschaften, lehnen jedoch mehrheitlich das Adoptionsrecht für Homosexuelle ab.

Katholische Verbände dagegen

In fast 100 Städten Italiens waren am Samstag die Menschen auf die Strasse gegangen, um die gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften zu verlangen. Mehrere Organisationen hatten zum landesweiten Protest aufgerufen.

Gegen den Entwurf haben katholische Verbände am kommenden Samstag einen «Familientag» in Rom ausgerufen. Mit dieser Grosskundgebung wollen sie die auf der Ehe aus Mann und Frau basierende Familie verteidigen. Italien ist das letzte grosse Land Westeuropas, in dem es keinen rechtlichen Status für homosexuelle Paare gibt.

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