International «No Entry» – Donald Trump will Muslime aussen vor lassen

Donald Trump, US-Präsidentschaftsbewerber der Republikaner, spricht sich für ein komplettes Einreiseverbot für Muslime in die USA aus.

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump will Muslimen die Einreise in die USA verbieten. Er begründete dies mit einer Umfrage, in der eine grosse Zahl der befragten Muslime Gewalt gegen Amerikaner in den USA bejaht habe, weil sie Teil des globalen Dschihad sei. Die Umfrage wurde angeblich im Frühsommer 2015 unter 600 Personen gemacht.

Die Repräsentanten des Landes müssten herausfinden, was eigentlich los sei, erklärte Trump. «Wir müssen herausfinden, woher all dieser Hass kommt.» Trumps Forderung kommt wenige Tage nach einer mutmasslichen Terrorattacke im kalifornischen San Bernardino, bei der 14 Menschen erschossen wurden.

Eine Täterin hatte sich vor der Attacke als Anhängerin der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) offenbart. Die beiden Täter waren Muslime.

«Wie der Anführer eines Lynchmobs»

Trump erklärte: «Solange wir dieses Problem und die damit verbundenen Gefahren nicht verstehen, darf unser Land kein Opfer der Attacken von Leuten werden, die an den Dschihad glauben.»

Das Weisse Haus verurteilte den Vorschlag umgehend: Die Äusserungen Trumps stünden vollkommen im Gegensatz zu den amerikanischen Werten. Amerikanische Muslimvertreter sagten, Trump klinge wie der Anführer eines Lynchmobs.

Selbst die republikanischen Mitbewerber rückten mit zum Teil harschen Worten von Trumps Statement ab. Es gab von keinem Kandidaten Zustimmung. Jeb Bush nannte Trump «komplett verwirrt». John Kasich äusserte sich auf Twittter unmissverständlich: «Das offenbart einmal mehr die skandalöse Spaltung, die jeden seiner Atemzüge kennzeichnet.»

Trump hatte in den vergangenen Wochen wiederholt mit islamfeindlichen Äusserungen für Empörung gesorgt.

Registrierung gefordert

Ende November antwortete er bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat Iowa auf die Frage, ob er eine zentrale Erfassung von Muslimen in den USA unterstütze: «Ich würde das sicherlich umsetzen, absolut.» Muslime könnten an verschiedenen Orten registriert werden, «nicht nur in Moscheen». Später sagte er, dass «tausende Muslime» in den USA am 11. September 2001 den Anschlag auf das New Yorker World Trade Center bejubelt hätten.

In den USA leben nach Schätzungen des Rats für Amerikanisch-Islamische Beziehungen (CAIR) bis zu sieben Millionen Muslime. Demnach gibt es fast 2000 Moscheen, islamische Zentren und Schulen.

US-Präsident Barack Obama hatte seine Landsleute in einer Fernsehansprache am Sonntag ermahnt, Muslime nicht unter Generalverdacht zu stellen und den Kampf gegen Extremisten zu einem «Krieg zwischen Amerika und dem Islam» zu machen. Obama erklärte, die IS-Miliz spreche nicht im Namen des Islams. Ihre Anhänger seien Gauner und Mörder.

Entsetzen bei Trumps republikanischen Konkurrenten

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