International Polizeiaktion gegen Flüchtlinge: Hafen in Calais lahmgelegt

Am Rande einer Kundgebung gegen die Zustände im berüchtigten «Dschungel»-Lager im nordfranzösischen Calais ist es rund 50 Flüchtlingen gelungen, auf eine Fähre vorzudringen. Der Hafenbetrieb wurde daraufhin vorübergehend eingestellt.

Die 50 Flüchtlinge wurden in einem mehrstündigen Polizeieinsatz alle von Bord der «Spirit of Britain» geholt, wie die Behörden mitteilten. 24 von ihnen wurden verhaftet.

Der Hafenbetrieb in Calais wurde wegen des Vorfalls eingestellt, am Abend jedoch wieder aufgenommen. Die Polizei war nach offiziellen Angaben mit etwa 80 Beamten im Einsatz und brauchte etwa drei Stunden, um der Lage Herr zu werden.

Tausende Flüchtlinge unter erbärmlichsten Bedingungen

Rund 2000 Menschen hatten am Nachmittag friedlich gegen die Zustände in dem Flüchtlingslager protestiert. Sie forderten «einen würdigen Aufenthalt» für die Flüchtlinge. Aus der Menge drangen bis zu 150 Menschen auf das Hafengelände vor.

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In dem Lager sitzen unter erbärmlichsten Bedingungen tausende Flüchtlinge fest, die nach Grossbritannien wollen. Sie versuchen immer wieder, auf Fähren oder in Züge zu gelangen, was aber nur äusserst selten gelingt.

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