International Über hundert Tote bei Anschlägen in Bagdad

In der irakischen Hauptstadt Bagdad detonierten kurz nacheinander zwei Bomben. 115 Menschen sollen laut Polizei dabei getötet worden sein, 200 weitere wurden verletzt. Zu einem der Angriffe bekannte sich die Terrormiliz IS.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In Bagdad explodierten zwei Bomben .
  • 115 Menschen sollen getötet worden sein, über 200 weitere werden verletzt.
  • Der IS bekennt sich zu einem der Anschläge.
  • Wegen Ramadan-Feierlichkeiten waren viele Menschen unterwegs.

Bei zwei Bombenanschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind in der Nacht 115 Menschen getötet und bis zu 200 weitere verletzt worden, wie Polizei und Ärzte mitteilten.

Ein Angriff hat sich im Stadtteil Karrada ereignet. Dort ist eine Autobombe in der Nähe eines Restaurants explodiert. Der Sprengsatz detonierte, als die Menschen nach Sonnenuntergang auf die Strassen gingen. Wegen der Ramadan-Feierlichkeiten waren viele Menschen draussen unterwegs.

Kurz darauf detonierte ein selbstgebauter Sprengsatz in einer beliebten Einkaufsstrasse im Schiiten-Viertel Al-Shaab im Norden Bagdads. Dort wurden nach Angaben aus Polizeikreisen mindestens zwei Menschen getötet. Viele Bewohner des Viertels erledigten vor dem Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan ihre Einkäufe.

Die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) bekannte sich zum Anschlag im Stadtteil Karrada. Laut dem auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierten Unternehmen Site, erklärten die Terroristen, der Selbstmordanschlag habe sich gegen eine Ansammlung von Schiiten gerichtet. Zum zweiten Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Wut auf den Ministerpräsidenten

Ministerpräsident Haider al-Abadi besuchte die Anschlagsorte. Sein Konvoi wurde von wütenden Anwohnern mit Steinen und Flaschen beworfen. Abadi hatte nach der

Rückeroberung der IS-Hochburg Falludscha mehr Sicherheit versprochen, allerdings ist kein Rückgang der Anschläge zu beobachten.

Der IS kontrolliert weite Teile des Landes. Die Organisation startet immer wieder Attacken auf Mitglieder der Glaubensrichtung der Schiiten.

Meistgelesene Artikel