Konflikt in Syrien Israel fliegt Luftangriffe in Syrien

  • Bei israelischen Luftangriffen in Syrien in der Nacht zum Montag sind nach Angaben von Aktivisten elf Menschen getötet worden.
  • Bei den Opfern handle es sich um elf Kämpfer, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Die Angriffe richteten sich demnach gegen iranische und syrische Ziele rund um die Hauptstadt Damaskus. Auch nahe eines Militärflughafens im Süden der Stadt gab es Angriffe. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Warnung in Richtung Damaskus

Die israelische Armee hatte in der Nacht Angriffe auf iranische Ziele bestätigt. Ziel sei die Al-Kuds-Brigade der iranischen Revolutionsgarden gewesen. Israel warnte die syrischen Streitkräfte zugleich vor jeglichem Versuch, israelisches Territorium oder die israelischen Streitkräfte anzugreifen.

Syrische Staatsmedien berichteten ihrerseits, die Luftabwehr des Landes reagiere auf «feindlichen» Beschuss. Am Sonntag hatten die israelischen Streitkräfte erklärt, eine von Syrien aus abgefeuerte, iranische Rakete abgefangen zu haben.

Irans Einfluss eindämmen

Israel fliegt immer wieder Luftangriffe auf iranische Militärziele in Syrien. Bestätigt wird dies aber nur selten. Israel will einen wachsenden Einfluss seines Erzfeinds Iran im Nachbarland Syrien verhindern.

Im Syrien-Konflikt unterstützt Teheran gemeinsam mit seinen Verbündeten von der libanesischen Hisbollah-Miliz den syrischen Machthaber Baschar al-Assad.

Das sagt SRF-Nahostkorrespondentin Susanne Brunner:

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Bis vor einer Woche hatte Israel bloss in Einzelfällen und nur sehr zögerlich Angriffe auf Ziele in Syrien bestätigt. Dann sagte der abtretende israelische Generalstabschef Gadi Eisenkot in einem Interview mit der «New York Times», Israel habe schon «tausende Angriffe» auf Ziele in Syrien ausgeführt. Seither halten sich israelische Regierung und Armee offenbar nicht mehr zurück, die eigenen Angriffe auf Ziele im Nachbarland zu bestätigen. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe: In Israel herrscht derzeit Wahlkampf – Premier Benjamin Netanjahu nutzt die Angriffe dazu zu zeigen, dass er alles macht, um Israel zu schützen. Hinzu kommt, dass Israel damit Abschreckungspolitik gegenüber dem Erzfeind Iran betreibt.

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