Krieg der Worte Trump nennt Kim Jong Un einen «Verrückten»

  • Nordkoreas Aussenminister droht den USA mit einem neuen Test einer Wasserstoffbombe.
  • Beim nächsten Test könnte es die «stärkste Explosion einer Wasserstoffbombe» im Pazifischen Ozean geben.
  • In der schwelenden Krise hat US-Präsident Donald den nordkoreanischen Staatschef als «Verrückten» bezeichnet.

«Kim Jong Un, der offensichtlich ein Verrückter ist und dem es nichts ausmacht, seine eigenen Leute verhungern zu lassen, wird geprüft wie niemals zuvor!», schrieb Donald Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Der US-Präsident spielte damit offensichtlich auf die neuen Sanktionen gegen Nordkorea an, die er am Vortag verhängt hatte.

Kim Jong Un hatte Trump daraufhin einen «dementen Greis» genannt. Sein Aussenminister Ri Yong Ho signalisierte zudem, dass Nordkorea eine Wasserstoffbombe im Pazifik testen könnte.

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Wörtlich sagte Kim Jong Un gegenüber den nordkoreanischen Staatsmedien: «Ich werde den geisteskranken, dementen US-Greis gewiss und auf jeden Fall mit Feuer bändigen.»

Zuvor hatte Trump in seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung dem Regime in Pjöngjang mit der vollständigen Zerstörung gedroht.

EU verschärfen Sanktionen

Anfang der vergangenen Woche hatte der UNO-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Pjöngjang wegen dessen Atomtest am 3. September deutlich verschärft. Demnach hatte Nordkorea nach eigenen Angaben erneut eine Wasserstoffbombe gezündet.

Neben der UNO haben auch die USA die Sanktionen gegen Nordkorea verschärft. Sie zielen darauf ab, jeglichen Handel mit Nordkorea zu unterbinden. Banken weltweit können künftig keine Geschäfte mehr mit Nordkorea abwickeln und gleichzeitig straffrei Geschäftsbeziehungen in oder mit den USA unterhalten. Japan und Südkorea haben die neuen Massnahmen begrüsst.

Auch die Europäische Union kündigte am Donnerstagabend neue Sanktionen gegen Pjöngjang an. Dabei soll es um ein Verbot von Investitionen in Nordkorea für sämtliche Wirtschaftszweige gehen, wie es aus EU-Diplomatenkreisen hiess.

Die EU will die neuen Sanktionen im Oktober verabschieden. Diese Grundsatzentscheidung trafen die für Sicherheitsfragen zuständigen EU-Botschafter. Dabei sollen auch Ölausfuhren in das Land untersagt werden. Zudem sind Einreiseverbote und Kontosperren für weitere nordkoreanische Personen, Organisationen und Unternehmen geplant.

Vergebliche Aufrufe

China rief Nordkorea seinerseits erneut dazu auf, das Atomprogramm aufzugeben. Aussenminister Wang Yi sagte in New York: «Wir rufen Nordkorea dazu auf, nicht weiter in die eingeschlagene gefährliche Richtung zu gehen.» Russlands Aussenminister Sergej Lawrow warnte davor, Sanktionen im Alleingang zu verhängen, die über Strafmassnahmen des UNO-Sicherheitsrats hinausgehen.

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