Missbrauchsvorwürfe in den USA Neue Zivilklage gegen Regisseur Roman Polanski

  • Der französisch-polnische Filmemacher Roman Polanski ist in den USA erneut wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt worden.
  • Er soll 1973 eine 16-Jährige in seiner Wohnung betrunken gemacht und sexuell missbraucht haben.
  • Polanski ist seit 1978 auf der Flucht vor der US-Justiz. Damals soll er Sex mit einer 13-Jährigen gehabt haben.

Die Anwältin der Frau hat eine Zivilklage gegen Polanski wegen Vergewaltigung, sexueller Nötigung sowie Zufügung seelischen Leids eingereicht, wie diese auf einer Pressekonferenz bekannt gab. Ein Richter habe August 2025 als Prozesstermin anberaumt.

Roman Polanski 2017 in Paris.
Legende: Reuters/Charles Platiau (Archiv)

Die Klägerin behauptet, Polanski 1973 auf einer Party kennengelernt zu haben. Wenige Monate später habe sie eine Einladung zu einem Essen angenommen. Der Regisseur soll gewusst haben, dass sie minderjährig war, als er ihr in seinem Haus und in einem Restaurant Tequila zu trinken gegeben hätte. Ihr sei schlecht geworden, und dann erinnere sie sich nur noch daran, wie sie in seinem Bett aufgewacht war und sich gegen seine sexuellen Übergriffe gewehrt hatte – ihr deutliches «Nein» hätte Polanski ignoriert.

Auf der Flucht vor der US-Justiz

Polanski selbst liess die Vorwürfe durch seine Anwälte entschieden zurückweisen. Er glaube aber, «dass das Gericht der richtige Ort ist, um diesen Fall zu verhandeln.» Der Angeklagte muss gemäss Anklägerin in einem Zivilverfahren nicht persönlich vor Gericht erscheinen. Häufig kommt es in derartigen Klagen mit Schadenersatzforderungen zu einer aussergerichtlichen Einigung.

Es ist nicht das erste Mal, dass Polanski sexueller Missbrauch einer Minderjährigen vorgeworfen wird. So ist er seit 1978 nach einer Anklage wegen Sex mit einer 13-Jährigen auf der Flucht vor der US-Justiz und seither nie wieder in die Vereinigten Staaten gereist. Inzwischen ist Polanski 90 Jahre alt.

SRF 4 News, 13.03.2024, 02:00 Uhr ; 

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