Nach Coronavirus-Fehlalarm Zwischen Italien und Österreich fahren Züge wieder normal

  • Nach einer vierstündigen Unterbrechung des Zugverkehrs über den Brenner gibt es laut den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) keine Einschränkungen mehr zwischen Italien und Österreich.
  • Aus Furcht vor Coronavirus-Infektionen hatten die österreichischen Behörden am Sonntagabend zwei Eurocitys auf dem Weg von Venedig über Innsbruck nach München gestoppt.
  • Grund für den Zwangsstopp waren zwei Zugreisende mit Krankheitssymptomen. Sie wurden laut dem österreichischen Innenministerium inzwischen negativ auf das Coronavirus getestet.
  • Rund 500 Passagiere waren betroffen. Sie durften kurz vor Mitternacht auf der wichtigsten Bahnstrecke zwischen Italien und Deutschland weiterreisen.

Einer der beiden gestoppten Züge hatte zwei deutsche Frauen an Bord, die an Fieber und starkem Husten litten. In Verona wurden die beiden Passagiere dann aber negativ auf die neue Infektionskrankheit getestet.

Vor der Weiterfahrt kurz vor Mitternacht wurden die rund 500 Passagiere in einem der beiden Züge zusammengesetzt. Am frühen Montagmorgen erreichte der Eurocity 1288 dann den Hauptbahnhof in München.

Empfangen wurden die Reisenden – einige trugen Mundschutz – nicht nur von rund einem halben Dutzend Beschäftigten des Bahn-Sicherheitsdienstes, sondern auch von einigen Bundespolizisten.

Österreich hat Identitäten registriert

Das österreichische Innenministerium teilte mit, bei allen Passagieren, die in Österreich ausstiegen, würden Identitätsfeststellungen vorgenommen.

Ein Sprecher der Bundespolizei sagte derweil, er gehe nicht von einer Registrierung der Passagiere aus dem Zug in Deutschland aus. Die Aussteigenden dürften nach seinem Wissen den Bahnhof ohne Einschränkung verlassen. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass der Zugverkehr mit Italien an diesem Montag wieder planmässig verläuft.

Teil des Zuges frühzeitig isoliert

Die italienische staatliche Eisenbahngesellschaft hatte die staatliche österreichische Eisenbahngesellschaft ÖBB am Sonntag über die möglichen Krankheitsfälle informiert. Bereits zu diesem Zeitpunkt war ein Teil des Zuges isoliert worden.

Die österreichischen Behörden bestanden darauf, dass zwei Ärzte an Bord gehen. Die Bahnpassagiere – die meisten aus Deutschland und Österreich – wurden während der Wartezeit von den ÖBB verpflegt.

Wegen der zwei Verdachtsfälle blieben alle Zugverbindungen über den italienisch-österreichischen Grenzübergang Brenner über Stunden ausgesetzt. Von der zeitweisen Sperre des Zugverkehrs über den Brenner war auch ein Fernzug von Nizza nach Moskau betroffen.

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