Eine Luftaufnahme des internationalen Flughafens von Kabul in Afghanistan direkt nach dem Anschlag 2021
Legende: Eine US-Luftaufnahme zeigt das Ausmass der Verwüstung nach dem Bombenanschlag auf den Kabuler Flughafen 2021. AP Photo/US Department of Defense (Archiv)

Rivalisierende Islamisten Taliban melden Tod des Drahtziehers eines Anschlags von 2021

  • Der mutmassliche Kopf hinter dem IS-Bombenanschlag auf den internationalen Flughafen in der afghanischen Hauptstadt Kabul 2021 ist offenbar durch die Taliban getötet worden.
  • Dies berichten mehrere US-Medien und beziehen sich dabei auf Angaben aus dem Weissen Haus.
  • Ein Sprecher des Weissen Hauses nannte den IS-Anhänger den «Drahtzieher» des Anschlags, ohne einen Namen zu erwähnen.

Beim Selbstmordattentat 2021 am Abbey Gate des Flughafens waren über hundert Personen getötet worden, darunter 13 US-Soldaten.

Es sei unklar, ob der IS-Anführer gezielt von den Taliban getötet wurde oder einem der sich mehrenden Kämpfe zwischen den militanten Islamisten und IS-Kämpfern zum Opfer fiel, berichtete die «New York Times». Sein Tod gehe aber allein auf das Konto der Taliban, die USA seien nicht beteiligt gewesen, zitierte der Sender CBS einen nicht namentlich genannten Regierungsmitarbeiter.

Nähere Details oder Beweise, dass es sich bei dem Getöteten tatsächlich um den besagten IS-Anführer handelte, habe die US-Regierung nicht geliefert, hiess es. Laut der Nachrichtenagentur AP hatten offenbar zunächst weder die USA noch die Taliban Kenntnisse vom Tod des IS-Attentäters. Mehrere Beamte hätten aber gesagt, dass er bei einer Reihe von Gefechten zwischen den Taliban und dem IS Anfang des Monats im Süden Afghanistans getötet worden sei.

Bombenanschlag inmitten der Menschenansammlung

Bei dem Anschlag am 26. August 2021 hatte sich vor einem der Eingangstore zum Flughafengelände in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Massen an Menschen hatten sich dort in der Hoffnung versammelt, kurz vor dem endgültigen Abzug der letzten US-Soldaten noch ausser Landes gebracht zu werden.

US-Präsident Joe Biden, der den Abzug angeordnet hatte, musste harsche Kritik für die chaotischen Zustände während der Operation einstecken. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht zur Aufarbeitung des Truppenabzugs machte die Regierung Bidens allerdings weitgehend dessen Amtsvorgänger Donald Trump für die Schwierigkeiten während der Operation verantwortlich.

SRF 4 News, 26.04.2023, 02:30 Uhr ; 

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