Sprengstoffweste gezündet Selbstmordanschlag in Kabul

  • Beim Attentat in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 57 Menschen getötet worden.
  • Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden über 112 Personen verletzt.
  • Der Anschlag ereignete sich vor einem Wähler-Registrierungsbüro.

Der mit einer Sprengstoffweste ausgestattete Angreifer sei zu Fuss zu der Ausweisstelle in einem schiitischen Stadtteil im Westen Kabuls gekommen, berichtete ein Sprecher des Innenministeriums. In den vergangenen Monaten hatten die Taliban vermehrt Anschläge in Kabul verübt.

Bevorstehende Parlamentswahlen

Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich über ihr Sprachrohr Amak zu dem Anschlag. Afghanistans Präsident Aschraf Ghani verurteilte den Angriff auf Twitter als «abscheulich».

In Afghanistan sollen am 20. Oktober ein neues Parlament und neue Provinzräte gewählt werden. Im Ausgabezentrum, vor dem die Bombe detonierte, können Bürger Ausweise beantragen, die sie für die Teilnahme an den Wahlen benötigen, erklärte der Sprecher des Innenministeriums. Die afghanische Regierung hatte solche Zentren landesweit errichtet, um so die Wählerbeteiligung zu erhöhen. Die Ausweise sind Voraussetzung für die Stimmabgabe.

Die Terrormiliz IS war in Afghanistan erst Anfang 2015 aufgetaucht und will dort sowie auf pakistanischem Gebiet eine Provinz namens «IS-Chorasan» etablieren. Die afghanische Regierung und die USA haben die Extremisten von Anfang an intensiv bekämpft.

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