Urteil gegen US-Einreiseverbot US-Regierung hebt nach Richterspruch Visa-Sperren auf

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die US-Regierung hat die von Präsident Donald Trump verfügten Visa-Sperren für zehntausende Ausländer aufgehoben .
  • Die US-Regierung will den Entscheid zum Stopp des Einreiseverbots jedoch anfechten und einen Eilantrag einreichen.
  • Trump bezeichnete den richterlichen Entscheid als lächerlich .
  • Der Initiant der Klage zieht bereits den Gang vor den Supreme Court in Betracht.

Die US-Regierung hat die von Präsident Donald Trump verfügten Visa-Sperren für zehntausende Ausländer aufgehoben, wie ein Sprecher des Aussenministeriums in Washington mitteilte.

Sie folgte damit der Anweisung eines Bundesrichters, der eine einstweilige Verfügung gegen die Einreiseverbote für Bürgerinnen und Bürgern aus sieben muslimischen Ländern verhängt hatte.

Zuvor hatte Trump das Urteil des Bundesrichters aus Seattle noch «lächerlich» genannt. «Wenn ein Land nicht länger in der Lage ist zu sagen, wer kommen kann und wer nicht, insbesondere im Licht von Sicherheit – grosses Problem!» schrieb Trump auf Twitter.

Trumps Regierung kündigte an, das

Justizministerium werde einen Eilantrag gegen die Entscheidung stellen. Das Präsidialamt zeigte sich überzeugt, dass Trumps Erlass «rechtens und angemessen» sei.

Ferguson brockt Trump Niederlage ein

Proteste gegen Trump

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Zehntausende Demonstranten haben in London gegen das US-Einreiseverbote für Muslime protestiert. Sie forderten von Premierministerin Theresa May, ihre Einladung an Donald Trump zu einem Staatsbesuch zurückzuziehen. Auch in anderen Städten weltweit kam es zu Protesten.

Bundesrichter Bob Ferguson im Staat Washington hatte am Freitag das erst vor einer Woche von Trump erlassene temporäre Einreiseverbot gestoppt. Der Richter widersprach der Argumentation der Regierung, die als Begründung für den Erlass die Anschläge vom 11. September 2001 herangezogen hat.

Seither sei von Bürgern der betroffenen sieben Staaten kein Angriff auf dem Boden der USA verübt worden, erklärte Richter James Robart. Damit Trumps Dekret verfassungsgemäss sei, müsse es aber «auf Fakten basieren» und nicht auf Fiktion.

«Die Verfassung hat obsiegt», wird Generalstaatsanwalt Ferguson in einer Mitteilung seiner Behörde zitiert. «Niemand steht über dem Gesetz, nicht einmal der Präsident.» Sollte es zur Berufung kommen und ein Berufungsgericht anders entscheiden, will Ferguson vor den Supreme Court – den US-Verfassungsgerichtshof – ziehen.

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