Verschärfte Corona-Situation Diese Staaten in Europa ziehen die Schrauben wieder an

Europa ist zu einem Corona-Hotspot geworden – eine Besserung der Lage ist momentan nicht in Sicht. Einige Länder ziehen nun die Konsequenzen und reagieren auf die rekordhohen Fallzahlen.

Deutschland: Seit Samstag sind die Coronatests in Deutschland wieder gratis. Das teilte am Freitag der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn mit. Die Infrastruktur für Coronatests soll flächendeckend wieder aufgebaut werden.

Die Behörden gehen davon aus, dass sich die Corona-Situation weiter verschärfen wird. Der Gesundheitsminister will deshalb die Schraube nochmals anziehen: Öffentliche Veranstaltungen sollen laut Spahn landesweit nur noch unter der 2G-plus-Regel stattfinden. Dies würde bedeuten, dass nur Geimpfte und Genesene mit einem negativen Coronatest Zutritt hätten.

Österreich: Ab kommendem Montag gilt landesweit ein Lockdown für Ungeimpfte. Diese dürfen ihren Wohnbereich nur noch zum Einkaufen oder für die Arbeit verlassen. Die Einhaltung der Vorschrift soll mit Stichproben überprüft werden. Ziel ist, die Impfbereitschaft zu erhöhen und die sozialen Kontakte deutlich zu verringern. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner ist in Österreich inzwischen auf rund 815 gestiegen.

In Österreich gilt zudem bereits seit letztem Montag die 2G-Regel: Nur noch Geimpfte und Genesene erhalten das Zertifikat und dürfen in Restaurants, Kinos oder Fitnesscenter. Am Arbeitsplatz gilt die 3G-Regel, d.h. wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich regelmässig testen lassen.

Frankreich: Präsident Emmanuel Macron will die Verabreichung der Booster-Impfungen beschleunigen. Die dritte Impfung wird deshalb ab 1. Dezember für Personen ab 50 Jahren verfügbar sein. Bislang lag die Altersgrenze bei 65 Jahren. Auffrischungsimpfungen sollen zudem vorgeschrieben werden, damit die Gesundheitszertifikate ihre Gültigkeit behalten.

Italien: In Italien sollen sich ab 1. Dezember alle über 40-Jährigen boostern können. «Die dritte Dosis ist absolut strategisch für das Weiterkommen in der Impfkampagne», sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza. Seit 15. Oktober ist der sogenannte «Green Pass» für alle Beschäftigten obligatorisch – es gilt also 3G am Arbeitsplatz.

Niederlande: Seit Samstag gilt ein Teil-Lockdown: Gaststätten und Supermärkte müssen um 20 Uhr schliessen, andere Geschäfte bereits um 18 Uhr. Die 1.5-Meter-Abstandsregel wird wieder eingeführt. Zudem sollen die Menschen so viel wie möglich von zu Hause aus arbeiten und bei Sportveranstaltungen sind keine mehr Zuschauer zugelassen. Schulen, Theater und Kinos bleiben geöffnet. Die Massnahmen sollen zunächst für drei Wochen gelten.

Dänemark: Angesichts hoher Impf- und niedriger Infektionszahlen hatte Dänemark am 10. September alle im Land verbliebenen Corona-Massnahmen aufgehoben. Wegen der steigenden Fallzahlen wurden am Freitag jedoch vereinzelte Corona-Massnahmen wieder eingeführt.

Unter anderem muss der Corona-Pass bei grösseren Veranstaltungen wie Konzerten, Messen oder in Restaurants und Diskotheken wieder vorgezeigt werden.

Island: Mehrere Massnahmen wurden verschärft oder wieder eingeführt – darunter die Maskenpflicht, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Am Freitag gab die isländische Regierung weitere Corona-Massnahmen bekannt: Die Teilnehmerobergrenze für Veranstaltungen und Versammlungen wird von 500 auf 50 gesenkt. Bis zu 500 Menschen dürfen künftig nur noch dabei sein, wenn sie einen negativen Schnelltest vorlegen. Restaurants und Kneipen müssen abends eine Stunde früher als bislang schliessen. Die neuen Regeln sollen vorläufig bis zum 8. Dezember gelten.

Norwegen: Ungeimpfte Mitarbeiter des Gesundheitswesens sollten sich zweimal wöchentlich testen lassen und eine Maske tragen. Die Auffrischungskampagne wird auf alle über 18 Jahre ausgeweitet. Bisher waren nur Personen ab 65 Jahren zur dritten Dosis berechtigt.

10 vor 10, 12.11.2021, 21:50 Uhr ; 

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