Versöhnung am Schreckensort «Allianz der Hoffnung» in Pearl Harbor

75 Jahre nach dem Luftangriff auf Pearl Harbor hat US-Präsident Obama an historischer Stätte Japans Regierungschef Abe empfangen. Es ist dies ein weiterer Schritt der Versöhnung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei ihrem Zusammentreffen in Pearl Harbor gedenken US-Präsident Obama und Japans Premier Abe am Mahnmal für gefallene US-Soldaten der Opfer des Überfalls im Dezember 1941.
  • Abe wendet sich insbesondere an Hinterbliebene der Seeleute , die beim japanischen Angriff ums Leben kamen.
  • «Pearl Harbor soll nicht mehr für Krieg und Feindschaft stehen, sondern ein Symbol für Toleranz und Versöhnung sein.»

Barack Obama und Shinzo Abe hätten Blütenblätter ins Wasser geworfen und an der Pearl-Harbor-Gedenkstätte Kränze für die Kriegsopfer niedergelegt, berichtet SRF-Korrespondent Beat Soltermann.

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Die beiden Spitzenpoltiker wandten sich mit Reden an ihre Landsleute – und an die Welt: Der Schrecken des Krieges dürfe sich niemals wiederholen, sagte Abe, übersetzt durch einen Dolmetscher.

«Tiefstes Beileid»

Japans Premier wandte sich insbesondere an die Hinterbliebenen der umgekommenen Seeleute: «Ich bekunde mein tiefstes Beileid.» Den USA gegenüber brachte er «tiefe Dankbarkeit» für die entgegengebrachte Toleranz zum Ausdruck. Die japanisch-amerikanische Allianz sei «eine Allianz der Hoffnung».

Der Angriff Japans auf Pearl Harbor vor 75 Jahren hatte die Vereinigten Staaten ins Mark getroffen und den Eintritt der Supermacht in den Zweiten Weltkrieg bewirkt. Abe unterstrich, dass aus den früheren Feinden gute Freunde geworden seien.

Er wünsche sich deshalb, dass Pearl Harbor eine neue Bedeutung erhalte: «Pearl Harbor soll nicht mehr für Krieg und Feindschaft stehen, sondern ein Symbol für Toleranz und Versöhnung sein.»

Wir haben bewiesen, dass Versöhnung besser ist als Vergeltung
Autor: Barack Obama US-Präsident

Obama äusserte sich ähnlich: «Wir haben bewiesen, dass Friede mehr bringt als Krieg, dass Versöhnung besser ist als Vergeltung.»

Der japanische Ministerpräsident kämpfte während seiner Rede mehrfach mit den Tränen. Eine Entschuldigung im Namen Japans sprach er nicht aus. Auch Obama hatte sich im Mai bei seinem Besuch von Hiroshima für die Abwürfe von Atombomben auf Japan nicht entschuldigt.

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