Vorfall mit US-Militärdrohne Die USA bestellen russischen Botschafter ein

  • Über dem Schwarzen Meer ist laut US-Angaben ein russisches Kampfflugzeug mit einer US-Drohne kollidiert.
  • Damit dürfte es zum ersten Mal seit dem russischen Angriffskrieg zu einem physischen Zusammenstoss zwischen den Streitkräften der USA und Russlands gekommen sein.

Die US-Drohne habe sich gestern auf einem routinemässigen Aufklärungsflug befunden, in internationalem Luftraum. Zwei russische Kampfflugzeuge hätten sie abgefangen – und während gut einer halben Stunde bedrängt, sagt das US-Verteidigungsministerium.

Ein Flugzeug sei schliesslich mit der Drohne kollidiert und habe deren Propeller beschädigt – so stark, dass die ferngesteuerte Drohne im Meer endete, sagt Patrick Ryder, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums. Die russischen Piloten seien inkompetent und unprofessionell gewesen und hätten ohne Rücksicht auf die Sicherheit manövriert.

Russland bestreitet Kollision

Die russische Seite erklärte, dass die Drohne nahe an die Krim-Halbinsel herangeflogen sei. Deshalb habe man Kampfflugzeuge losgeschickt. Russland bestreitet nicht, dass die Drohne im Meer endete. Es sei jedoch zu keiner Kollision gekommen.

Die russische Intervention im Schwarzen Meer ist nichts Neues. Immer wieder haben russische Flugzeuge in dieser Region in der Vergangenheit Nato-Schiffe und Flugzeuge abgefangen oder sind gefährlich nahe daran vorbeigeflogen. Neu ist aber, dass es nun, soweit bekannt, zum ersten Mal zu einer Kollision gekommen ist.

Die USA bestellen Botschafter ein

Vorfälle wie dieser bergen die Gefahr einer Eskalation, doch dieses Mal scheint es glimpflich zu enden: In Washington wurde der russische Botschafter einbestellt, in Moskau beschwerte sich die US-Gesandte wegen des Vorfalls.

HeuteMorgen, 15.03.2023, 06:00 Uhr

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