Waffenruhe in Afghanistan Taliban rufen dreitägige Feuerpause aus

  • In Afghanistan haben die radikalislamischen Taliban eine dreitägige Feuerpause zum Ende des Fastenmonats Ramadan ausgerufen.
  • Sie reagierten damit auf eine entsprechende Ankündigung der Regierung in Kabul.
  • Laut den Taliban sind ausländische Truppen von der Waffenruhe ausgenommen.

Präsident Aschraf Ghani hatte die Feuerpause der Regierung am Donnerstag verkündet. Sie soll ohne Vorbedingung für die Taliban gelten, nicht aber für andere militante Gruppen wie die Extremistenmiliz Islamischer Staat.

Anschlag kurz vor der Waffenruhe

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Bei einem Angriff der Taliban in Afghanistan sind nach Angaben der Behörden mindestens 23 Polizisten getötet und ein Dutzend weitere verletzt worden. Der Angriff erfolgte nur Stunden bevor die Taliban eine dreitägige Waffenruhe ausriefen.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer

Als Grund für die Waffenruhe hatte Ghani eine Erklärung afghanischer Kleriker genannt. Die Geistlichen erklärten am Montag, die fortwährende Gewalt und die Selbstmordanschläge in dem südasiatischen Land verstiessen gegen islamisches Recht.

Die jüngste Mitteilung der Taliban ist ein seltenes positives Signal in einem seit Jahren andauernden Konflikt.

Sollten die Erklärungen eingehalten werden, handelt es sich um die erste Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und Islamisten seit dem Sturz der Taliban-Regierung 2001.

Die Taliban führen derzeit ihre alljährliche Frühjahrsoffensive gegen die afghanische Regierung. In den vergangenen Monaten gab es mehrere Anschläge, bei denen auch zahlreiche Zivilisten getötet wurden.

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