Nationalratswahlen Graubünden Die BDP und ihre «neue Ausgangslage»

Am Sonntag wurde der einzige Vertreter der BDP Graubünden im eidgenössischen Parlament abgewählt. Am Tag nach der Abwahl stellt sich sowohl kantonal als auch national die Frage nach der Zukunft der BDP. Kantonalpräsident Beno Niggli nimmt Stellung.

Beno Niggli

Präsident BDP Graubünden

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Beno Niggli führt zusammen mit seiner Familie einen Landwirtschaftsbetrieb in Grüsch. Neben seiner Tätigkeit als Parteipräsident sitzt er für die BDP im Grossen Rat Graubünden. Dort gehört er der Kommission für Gesundheit und Soziales an.

SRF News: Wie erklären Sie sich heute, mit etwas Abstand, die Abwahl von Duri Campell?

Beno Niggli: Duri Campell vertritt sozialliberale Anliegen. Das scheint im Moment nicht sehr gefragt. Grüne Anliegen haben überwogen, wobei auch die BDP zu grossen Umweltprojekten beigetragen hat, etwa dem Atomausstieg.

War die BDP einfach zu zurückhaltend rund um die Klimabewegung?

Vielleicht haben wir uns nicht aggressiv genug positioniert. Im Nachhinein würden wir das vielleicht anders machen. Aber im Nachhinein weiss man es immer besser.

Im Nationalrat kommt die BDP nicht einmal mehr auf Fraktionsstärke. Sie verliert vier Sitze und stellt noch drei Nationalräte. Aus Ihrer Sicht, wie muss es für die BDP weitergehen?

Die BDP hat Ende Monat Delegiertenversammlung, dann wird sich diese Frage klären. Von Graubünden aus möchte ich diesbezüglich keine Ratschläge erteilen.

Eine Frage hört man bei der BDP weniger gerne: soll man jetzt mit der CVP fusionieren?

Das haben wir diskutiert und sind zum Schluss gekommen, dass wir eigenständig bleiben wollen. Klar, der ideologische Unterschied zur CVP ist nicht allzu gross. Wir müssen die neue Situation jetzt zuerst analysieren und auf die neue Ausgangslage eingehen.

Das Gespräch führte Marc Melcher.

Meistgelesene Artikel