An Felswand der Allmenalp Keine Verletzten nach Felssturz in Kandersteg

  • An einer Felswand der Allmenalp unweit von Kandersteg im Berner Oberland hat sich am Donnerstag ein Felssturz ereignet.
  • Die Meldung sei kurz nach 16:30 Uhr eingegangen, wie die Kantonspolizei Bern auf Anfrage mitteilte.
  • Laut Kantonspolizei sind keine Personen zu Schaden gekommen und keine Gebäude beschädigt worden.

Laut Gemeinderatspräsident René Mäder sind 15'000 bis 20'000 Kubikmeter Fels im Bereich der Allmenalp-Bahn niedergegangen.

Wanderwege und Loipen seien bereits gesperrt worden, da ein Felssturz erwartet wurde. Die Firma Geotest hatte Radarmessungen gemacht und vorgewarnt. Geotest-Geschäftsleiter Daniel Tobler zufolge sei es eine Frage der Zeit gewesen, bis die Felsmassen sich lösten. Förderlich sei gewesen, dass sich in den letzten Wochen warme und tiefe Temperaturen abwechselten. Fraglich sei noch, ob die Seilbahn und die Hochspannungsmasten im Gebiet intakt sind.

Augenzeugin Rahel Feller hat den Felssturz unmittelbar miterlebt, sie wohnt in der Nähe. Sie habe eine schwarze Wolke gesehen und man habe den Felssturz gespürt und auch gehört. «Es war ein riesiges Spektakel und hinterliess ein komisches Gefühl», sagt Feller gegenüber SRF. Die Frage bleibe: Stürzt noch mehr herab in der Nacht? Deshalb verlasse sie für eine Nacht ihr Zuhause und übernachte im Unterland.

Felssturz bei Kandersteg
Legende: Die Meldung zum Felssturz ist der Kantonspolizei zufolge kurz nach 16:30 Uhr eingegangen. Webcam Langlaufzentrum Kandersteg

Laut Berner Kantonspolizei ist die Meldung zum Felssturz nahe Klettersteig kurz nach 16:30 Uhr eingegangen. Die Polizei habe keine Kenntnis von verletzten Personen oder zerstörten Gebäuden, wie Mediensprecherin Isabelle Wüthrich auf Anfrage mitteilte.

Kandersteg hat noch ein ganz anderes Sorgenkind in Sachen Felssturzgefahr: Auf der gegenüberliegenden Talseite liegt das Gebiet «Spitzer Stein» oberhalb des Oeschinensees. Dort ist ausserhalb des Siedlungsgebiets ein Teil einer Felsflanke in Bewegung. Auch dort gab es bereits grössere Abbrüche. Im Dezember 2019 brachen am Spitzenstein rund 15'000 Kubikmeter Fels weg.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 23.02.2023, 17:30 Uhr ; 

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