Coronaimpfung Kantone beginnen mit den Impfungen

Heute beginnen in der Zentralschweiz die Impfungen. Gewichtige Stimmen warnen vor einem Wettbewerb unter den Kantonen.

Das Warten hat ein Ende. Heute Morgen werden die ersten Schweizerinnen und Schweizer gegen Corona geimpft. Wie Armeesprecher Stefan Hofer bestätigt, sind gestern im Verlauf des Vormittags die ersten 107'000 Dosen des ersten zugelassenen Impfstoffs über die Autobahn ins Land gekommen.

Den Impfauftakt macht dabei der Kanton Luzern. Der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf rechnet damit, dass der Kanton heute 5000 Dosen bekommt. «Die sind für unsere Bürgerinnen und Bürger in den Alters- und Pflegeheimen reserviert», erklärt er.

Die Impfkampagne wird kompliziert

Obwohl rund 100 000 Impfdosen im Land sind, wird die Impfkampagne komplex. Nur schon der Kanton Luzern rechnet mit einem Bedarf von 500 000 Impfdosen. Das Problem dabei: Auch alle anderen Kantone wollen möglichst rasch möglichst viele Impfdosen erhalten. Gleichzeitig gilt es, darauf zu achten, dass der Impfstoff ständig auf minus 70 Grad gekühlt wird. Ansonsten verdirbt er.

Neben Luzern wollen heute weitere Zentralschweizer Kantone sowie Appenzell Innerrhoden mit dem Impfen beginnen, ebenfalls in den Pflegezentren. Die restlichen Kantone folgen nächste oder übernächste Woche.

Wir wollen keinen Wettbewerb unter den Kantonen. Denn punkto Sicherheit gibt es keine Kompromisse.
Autor: Rudolf Hauri Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte der Schweiz

Obschon viele begrüssen, dass es mit dem Impfen zügig vorangeht, gibt es auch gewichtige, mahnende Stimmen. Eine davon ist Rudolf Hauri. Der Zuger Kantonsarzt und Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte warnt vor einem Wettlauf: «Wir wollen keinen Wettbewerb unter den Kantonen. Denn punkto Sicherheit gibt es keine Kompromisse», gibt er zu bedenken.

So müsse etwa das Personal gut geschult werden. Zudem müsse nicht nur die Kühlkette gewährleistet sein, es brauche auch Impfzentren im ganzen Land.

Wenn alle geimpft werden sollen, die dies wünschen, stehen die 26 Kantone also vor einer komplexen Aufgabe. Zudem wird der Impfstoff nur in Raten geliefert. Sprich: Heute werden zwar die ersten Personen gegen Covid-19 geimpft, dennoch wird es aber wohl Sommer, bis genügend Impfstoff für einen Grossteil der Bevölkerung vorhanden ist.

COVID-19 Impfstoff Quelle: BAG, sda, Biontech/Pfizer, Stand: 23.12.2020 Der Covid-19- Impfstoff* – vom Labor zum Impfstart Anwendung Beschleunigtes Zulassungsverfahren: Swissmedic lässt Impfstoff ab dem 19. Dezember 2020 in der Schweiz zu. Entwicklung Virusanalyse von Biontech (D) und Pfizer (USA) Drei Testphasen inkl. Tests an Tieren und später an ca. 30‘000 Personen Produktion Produktion des Impfstoffs schon während des Zulassungsverfahrens mit Risiko auf Nichtzulassung Lagerung Behörden machen aus Sicherheitsgründen keine Angaben zum Lieferweg. Erste Lieferung von 107'000 Impfdosen am 22. Dezember 2020 Bestellt sind 3 Mio. Impfdosen (Biontech/Pfizer) Armeeapotheke liefert Impfstoff an die Kantone. Anzahl der Impfdosen prozentual zur kantonalen Bevölkerungszahl Impfstoff wird bei -70 bis -80 Grad gelagert. Bis zu 5 Tagen Lagerung im Kühlschrank möglich Zulassung Lieferung in die Schweiz Lieferung an die Kantone *von Biontech/Pfizer Impfstart in der Schweiz Impfungen erfolgen in Impfzentren (später auch in Spitälern und Apotheken) Impfstoff muss aufgewärmt sein, um ihn zu spritzen Pro Person sind zwei Impfdosen notwendig Mindestens 21 Tage Differenz zwischen 1. und 2. Dosis Schutz tritt ca. 7-14 Tage nach 2. Impfung ein Woche ab 21. Dezember Woche ab 28. Dezember Woche ab 4. Januar Woche ab 11. Januar Zeitpunkt noch unbekannt GE VD NE FR VS BE JU SO BL BS AG ZH SH TG SG AI AR GR TI GL UR NW OW LU SZ ZG

HeuteMorgen, 23.12.2020, 06:00 Uhr;

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