Hilfe für Griechenland Schweiz will unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufnehmen

  • Die Schweiz will Griechenland bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise stärker unterstützen.
  • Das erklärte Mario Gattiker, der Staatssekretär für Migration, bei seinem Besuch in Athen.
  • Die Schweiz sei bereit, eine gewisse Zahl an unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aufzunehmen, die in Griechenland gestrandet sind.

Das hat Staatssekretär Mario Gattiker bei seinen Gesprächen mit der griechischen Regierung bekräftigt, nachdem dies Bundesrätin Karin Keller-Sutter bereits vor zwei Wochen in Aussicht gestellt hatte.

«Wir werden die Dossiers positiv beantworten»

Jetzt seien die griechischen Behörden am Zug und müssten Dossiers von solchen Jugendlichen zusammenstellen, sagt Gattiker: «Wir werden diese Gesuche prüfen, sobald sie bei uns eintreffen – und die entsprechenden Dossiers dann auch positiv beantworten un die unbegleiteten Minderjährigen aufnehmen, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind.»

Zu den Voraussetzungen gehört, dass die Jugendlichen bereits Verwandte in der Schweiz haben. Gattiker geht davon aus, dass mehrere Dutzend Jugendliche diese Kriterien erfüllen und die Schweiz kommen könnten. Wie schnell dieser ganze Prozess abläuft, kann er aber nicht sagen.

Hilfe auch vor Ort

Daneben sei es aber auch wichtig, anderen jungen Flüchtlingen vor Ort, in Griechenland, zu helfen. «Wir sind überzeugt, dass diese Personen besonders vulnerabel und besonderen Schutz brauchen in Griechenland. Und deshalb beteiligen wir uns mit Überzeugung, finanziell aber auch mit Know-How in diesem Bereich», so Gattiker.

So unterstützt die Schweiz bereits ein Aufnahmezentrum für unbegleitete Mädchen, und heute wird Mario Gattiker mit einer griechischen Nicht-Regierungs-Organisation eine Vereinbarung unterzeichnen, wonach die Schweiz auch die Eröffnung eines solchen Zentrum für unbegleitete Knaben unterstützen wird.

Keine Vorgabe des Dublin-Abkommens

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  • Einfach so Asylsuchende umzuverteilen, ist in gemäss Dublin-Abkommen nicht vorgesehen.
  • Doch eine Passage in der Verordnung lässt die relativ unbürokratische Übernahme von minderjährigen Asylsuchenden bei familiären Verbindungen zu.
  • Die Schweiz bezieht sich bei Griechenland auf ebendiese Passage, wie es nach der Ankündigung von Bundesrätin Karin Keller-Sutter hiess.

Auch mit den griechischen Behörden will die Schweiz im Asylbereich verstärkt zusammenarbeiten.

Fachleute des Staatssekretariats für Migration wollen ihren griechischen Kollegen die Erfahrungen weitergeben, die die Schweiz mit den beschleunigten Asylverfahren in den Bundeszentren gemacht hat.

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