Die Bilder der Unwetter im Tessin und Wallis sind eindrücklich: abgerissene Brücken, Autos, die unter Schlamm und Geröll begraben sind, fassungslose Menschen. Da stellt sich die Frage, wie man sich auf solche Situationen vorbereiten kann.
Warn-App Alert-Swiss vom Bund
Was kaum schaden kann: Die App Alert-Swiss auf sein Handy laden und aktivieren. Man erhält dann die Wetter- oder Katastrophenwarnungen per Push-Meldung aufs Handy. Letztes Wochenende etwa warnte Alert-Swiss je nach Region vor grosser bis sehr grosser Gewittergefahr und allem, was dazugehört: Sturmböen, Starkregen, plötzliche Flutwellen und Blitzeinschläge.
Bislang haben rund 2.2 Millionen Menschen die App auf ihr Smartphone geladen. Sie werden also – falls die App entsprechend aktiviert ist – informiert, wenn sich in ihrer Nähe ein Unglück anbahnt. Wie ein Unwetter. Oder falls sich ein Erdbeben oder ein Chemieunfall ereignet hat. Die aktuellen Meldungen können auch auf der Website von Alert-Swiss konsultiert werden.
Die Nationale Alarmzentrale NAZ
Mit Informationen gefüttert wird die App von der Nationalen Alarmzentrale des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (NAZ) . Hier laufen die Fäden in Krisen- oder Katastrophenfällen zusammen. «In letzter Zeit war sehr viel los – im Wallis und im Tessin, es gab viele Alert-Swiss-Meldungen», sagt Christian Fuchs von der NAZ.
Neben den Warnungen kommen bei der App Verhaltensempfehlungen hinzu – etwa Brücken zu meiden oder im Katastrophenfall keine Fotos zu schiessen. «Die Meldungen stammen in den meisten Fällen von den entsprechenden Kantonspolizeien», sagt Fuchs. Die Zuständigkeit sei also regional, aber die Meldungen würden zentral über Alert-Swiss rausgeschickt.
Manchmal muss es sehr schnell gehen
Im Notfall schlägt zudem nicht nur die App Alarm. Dann heulen auch die Sirenen – oder es klopft sogar die Polizei oder die Feuerwehr an die Wohnungstür. Wie zum Beispiel letzten Sommer in Schwanden/GL, als es dort zu einem Hangrutsch kam. Sechs Gebäude wurden verschüttet, 38 weitere beschädigt. Knapp Hundert Anwohnerinnen und Anwohner wurden von den Behörden evakuiert.
Vorbereitungen für den Notfall
Sicher nicht falsch ist es, sich schon jetzt zu überlegen, wie man sich auf einen möglichen Notfall vorbereiten könnte. Etwa: Sich mit Trinkwasser und Lebensmitteln für ein paar Tage auszurüsten oder zu überlegen, wo man sich mit der Familie treffen würde, wenn man nicht mehr nach Hause zurückkann.
«Das kann einem helfen, falls eines Tages wirklich etwas passieren sollte», sagt Christian Fuchs von der NAZ. Für Notlagen haben die Behörden der Kantone und Gemeinden auch sogenannte Notfall-Treffpunkte festgelegt . Das ist vor allem dann wichtig, falls das Handynetz zusammenbrechen sollte.
Möglich ist auch ein Ausfall des Internets. Dann sei das Radio oder der Fernseher möglicherweise eine Alternative, um an aktuelle Informationen zu kommen, sagt Fuchs. Denn im Notfall würden die Mitteilungen der NAZ auch über diese Kanäle verbreitet.
Auch wenn also niemand weiss, ob man jemals von so einem Notfall betroffen sein wird und wie dieser dann aussähe – sich dazu jetzt schon gewisse Überlegungen zu machen und womöglich einige Vorkehrungen zu treffen, kann nicht falsch sein.