Migration 64 Prozent mehr Asylgesuche als im Vorjahr

  • Im vergangenen Jahr sind in der Schweiz 24'511 Asylgesuche eingereicht worden.
  • Das sind knapp 9600 Gesuche oder 64 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) mitteilt.
  • Für 2023 rechnet das SEM mit rund 27'000 neuen Asylgesuchen.

Fast die Hälfte der Gesuchstellenden kam aus Afghanistan (7054 Primär- und 336 Sekundärgesuche) oder der Türkei (3788 Primär- und 1003 Sekundärgesuche, siehe Box unten).

Weitere wichtige Herkunftsländer waren 2022 Eritrea (426 Primär- und 1404 Sekundärgesuche), Algerien (1341 Primär- und 21 Sekundärgesuche) sowie Syrien (725 Primär- und 527 Sekundärgesuche).

Schutzsuchende aus der Ukraine, die den Status S erhalten haben, sind in den Asylgesuchen nicht eingerechnet. Aktuell sind dies 72'611 Personen.

Primär- und Sekundärgesuch?

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Primärgesuche sind Erstasylgesuche. Asylsuchende beantragen also zum ersten Mal in der Schweiz Asyl. Im Gegensatz zum Primärgesuch steht ein Sekundärgesuch im Zusammenhang mit einem bereits registrierten Asylgesuch, beispielsweise durch Geburt, Familiennachzug oder ein Mehrfachgesuch.

Bund nimmt weitere temporäre Asylunterkunft in Betrieb

Der Bund eröffnet voraussichtlich am Montag in Aesch, Kanton Basel-Landschaft, eine temporäre Asylunterkunft für 120 Personen. Die renovierte Truppenunterkunft Löhrenacker soll vorerst bis Ende Jahr Flüchtlingen zur Verfügung stehen, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) vergangenen Freitag mitteilte.

Die Lage im Asylbereich sei weiterhin sehr angespannt, hiess es. Das SEM werde flexibel entscheiden, welche Personengruppen in Aesch untergebracht würden. Aesch hatte die Truppenunterkunft Löhrenacker bereits im Jahr 2015 dem Bund und dem Kanton Baselland zur Verfügung gestellt.

SRF 4 News, 13.02.2023, 11 Uhr ; 

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