Motion beschlossen Nationalratskommission will Eizellenspende legalisieren

  • Ein erster Schritt hin zur Legalisierung der Eizellenspende in der Schweiz ist gemacht.
  • Die zuständige Nationalratskommission hat dem Anliegen im Grundsatz deutlich zugestimmt.
  • Es verbleiben jedoch viele Hürden.

Auslöser für die neuerliche Debatte über die Eizellenspende war eine parlamentarische Initiative von Nationalrätin Katja Christ (GLP/BS). Sie machte geltend, es sei nicht einsehbar, weshalb die Samenspende legal und geregelt sei, die Eizellenspende aber nicht. Die Gleichstellung von Mann und Frau brauche es auch in der Fortpflanzungsmedizin. Aktuell sind neben der Eizellenspende in der Schweiz anonyme Samenspenden und die Leihmutterschaft verboten.

Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats (WBK-N) befasste sich nun mit dem Thema – und kam mit 19 zu 4 Stimmen bei einer Enthaltung zum Schluss, dass eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden soll, welche die Eizellenspende ermöglicht und deren Rahmenbedingungen festlegt. Anstelle der parlamentarischen Initiative von Christ beschloss die Kommission aber eine Motion .

Heute reisen jährlich schätzungsweise mehrere hundert Frauen für eine Eizellenspende ins benachbarte Ausland. In Westeuropa kennen nur noch die Schweiz und Deutschland ein Verbot der Eizellenspende.

Egal auf welchem Weg die Reform angegangen wird, dürften wohl Jahre vergehen, bis in der Schweiz legal ein Baby mit einer gespendeten Eizelle gezeugt werden dürfte. Das Anliegen ist besonders in konservativen Kreisen umstritten, ein Referendum und damit ein Volksentscheid wäre bei einem Ja des Parlaments so gut wie sicher. Bisher scheiterten verschiedene Vorstösse zur Legalisierung der Eizellenspende, zuletzt 2016.

SRF 4 News, 05.11.2021, 18 Uhr ; 

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