Neue Energiespar-Kampagne So will der Bundesrat die Bevölkerung zum Stromsparen animieren

Der Bundesrat hat am Mittwoch eine Sparkampagne im Hinblick auf einen befürchteten Energiemangel im Winter gestartet. Mit einfachen Tipps will er die Bevölkerung zum freiwilligen Energiesparen bringen.

Die Kampagne führt der Bund zusammen mit Kantonen und Wirtschaft durch, wie die Landesregierung mitteilte. Über 40 Partner machen mit. Ziel ist es, dass so viele Privathaushalte und Firmen die Massnahmen freiwillig umsetzen, dass es gar nicht erst zu einem Energiemangel kommt.

Duschen statt baden:Spare viel Warmwasser, indem du nur kurz und nicht zu heiss duschst. Eine Wassertemperatur um 37°C ist für den Körper und fürs Energiesparen ideal.Die richtige Menge Wasser kochen:Wasser zum Kochen bringen braucht viel Energie. Überlege immer vorher, wie viel Heisswasser du wirklich benötigst.Wasserkocher statt Pfanne:30% weniger Energie benötigt ein Wasserkocher gegenüber einer Pfanne mit Deckel beim Erhitzen von Wasser.Niedrig temperiert waschen:Wasche Kleider mit möglichst niedriger Temperatur und nutze Sparprogramme.Spar-Armaturen einbauen:Verwende in Küche und Bad Armaturen und Brausen der Effizienzklasse A. Die modernen Durchflussregler lassen sich ganzeinfach anstelle der alten Strahlregler in die Armaturen einschrauben und sparen bis zu 50% Wasser. 5 Sparempfehlungenfür Warmwasser

Die Kampagne hat der Bund mit den Partnern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand erarbeitet. Die 40 beteiligten Akteure schliessen sich im Weiteren zu einer «Energiespar-Allianz» zusammen. Diese soll im Lauf des Winters immer breiter werden.

Die Kampagne ergänzt die vom Bundesrat getroffenen Massnahmen, wie dieser schreibt. Dazu gehören etwa zusätzliche Reserven bei Gas und Strom. Zudem legte die Landesregierung für das Winterhalbjahr beim Gas ein freiwilliges Sparziel von 15 Prozent fest.

Raumtemperatur senken:Achte darauf, dass die Raumtemperatur nicht mehr als 20°C beträgt.Thermostatventil montieren:Thermostatventile an Heizkörpern halten die Raumtemperatur automatisch auf dem gewünschten Wert und helfen so, bis zu 20% Energie zu sparen.Richtig gut lüften:Wer in der Heizsaison mit ständig schräg gestellten Fenstern lüftet, lässt viel Wärme ins Freie entweichen. Öffne besserdreimal täglich alle Fenster 5 bis 10 Minuten für ein energie-sparendes Stosslüften.Radiatoren freihalten:Warme Luft muss ungehindert in den Räumen zirkulieren können. Halte Radiatoren deshalb frei von Möbeln oder Vorhängen.Heizung entlüften:Schaffe ein gutes Raumklima und senke den Energieverbrauch fürs Heizen um bis zu 15%. Entlüfte dazu vor Beginn der Heiz-saison die Heizung. 5 Sparempfehlungenfürs Heizen

«Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht.» So lautet das Motto der Sparkampagne, die bis im April 2023 laufen wird. Die Spartipps sollen einfache Methoden aufzeigen, wie sich der Energieverbrauch vermindern lässt.

Weniger heizen, kühler duschen

Darunter fallen das Absenken der Heiztemperatur, geringerer Warmwasserverbrauch, das Abschalten elektrischer Geräte oder der Beleuchtung oder das energiesparende Kochen und Backen. Die Kampagne visualisiert die Tipps mit Wärmebildern, die zeigen, wie rasch Energie verpuffen kann.

Die meisten Empfehlungen dürften bekannt sein, heisst es weiter. Die Kampagne soll sie wieder in Erinnerung rufen. Zugänglich sein werden die Informationen auf der Internetseite nicht-verschwenden.ch , auf Plakaten, in Inseraten und auf den Social-Media-Kanälen des Bundes. Die Partnerorganisationen nutzen die eigenen Kanäle.

Kaffeemaschine ausschalten:Geräte im Stand-by-Modus verbrauchen viel Strom. Schalte die Maschine nach Gebrauch ganz aus.Radiatoren freihalten:Warme Luft muss ungehindert in den Räumen zirkulieren können. Halte Radiatoren deshalb frei von Möbeln oder Vorhängen.Licht immer löschen: Stelle sicher, dass in unbenutzten Räumen das Licht stets gelöscht wird. Kochen mit Deckel: Beim Kochen verdampft ein Grossteil der Energie. Setze immer einen Deckel auf den Topf, der die Energie zurückhält. So wird übrigens auch das Essen schneller gar.Richtig gut lüften: Wer in der Heizsaison mit ständig schräg gestellten Fenstern lüftet, lässt viel Wärme ins Freie entweichen. Öffne besserdreimal täglich alle Fenster 5 bis 10 Minuten für ein energie-sparendes Stosslüften. 5 Sparempfehlungenfür den Haushalt

Wie der Wirtschaftsminister Guy Parmelin an der Pressekonferenz mitteilt, betreibt der Bund ab morgen eine Telefon-Hotline, auf welcher Fragen zum Energiesparen beantwortet werden.

Bundesrat Parmelin weist darauf hin, dass sofort gespart werden müsse. Dabei müsse Politik, Wirtschaft und Bevölkerung an einem Strang ziehen. Energieministerin Simonetta Sommaruga ergänzt: «Ich bin überzeugt, gemeinsam können wir viel erreichen», sagt sie an der Medienkonferenz in Bern. Oberstes Ziel des Bundesrats sei, dass gar nicht erst ein Mangel entstehe.

Schon einfache Massnahmen wie das Benutzen eines Wasserkochers statt einer Pfanne könnten viel bewirken, betont sie. Jeder und jede könne etwas beitragen.

Massnahmen zur richtigen Zeit

Die Kampagne sei bei Verbänden und Organisationen breit abgestützt, so Sommaruga. Zugleich verteidigt sie die Politik der Landesregierung. Der Bundesrat habe in kürzester Zeit Nägel mit Köpfen gemacht. Die Massnahmen kämen nicht irgendwann, sie seien rechtzeitig parat.

Maschine ganz füllen:Halb gefüllte Geschirrspüler, Waschmaschinen oder Tumbler verbrauchen genauso viel Strom wie volle. Starte das Gerät erst, wenn es voll ist, aber überlade es nicht. Nutze den Sparmodus.Nicht zu kühl einstellen:Oft ist die Temperatur von Kühl- oder Gefriergeräten zu tief. Stelle den Kühlschrank auf 7°C und das Gefriergerät auf –18°C ein.Backofen nicht vorheizen: Verzichte auf das Vorheizen, spare rund 20% Energie. LED-Technik verwenden: Konventionelle Halogenlampen verbrauchen viel mehr Strom als moderne LED-Technik. Rüste dein Zuhause mit LED-Lichtquellenaus und spare auf Knopfdruck Strom.Abschalten mit Steckdosenleiste:Lasse Elektrogeräte nicht im Standby- oder Schlafmodus, sondern schalte sie ganz ab. Das geht am einfachsten mit einem Netz-schalter oder einer Steckdosenleiste. Mit einem Klick sparen so gleich mehrere Geräte Strom. 5 Sparempfehlungenfür Elektrogeräte

Die Kampagne ist Teil der Winter-Energiespar-Initiative der beiden Eidgenössischen Departemente für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) sowie für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF). Der Bund stellt weiteres Informationsmaterial online zur Verfügung .

SRF 1, 31.08.2022, 15:00 Uhr ; 

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