Palmenmotte Neuer Schädling im Tessin: Palmen müssen gefällt werden

  • Die Palmenmotte ist diesen Sommer zum ersten Mal im Tessin nachgewiesen worden, so der Kanton Tessin.
  • Sie stammt ursprünglich aus Südamerika.
  • Im Tessin hat sie Europäische Zwergpalmen und Chinesische Hanfpalmen befallen. Diese müssen jetzt gefällt werden.

Die Larven der Motten bohren sich ins Herz der Palmen und ernähren sich von Pflanzengewebe, wodurch die Pflanzen geschwächt werden und schliesslich absterben können.

Eine erwachsene Palmen-Motte auf einem Palmenblatt in Brissago.
Legende: Eine erwachsene Palmenmotte in Brissago. Luca Pagano

Betroffen sind diverse Palmenarten. Auch exotische «monumentale» Palmen (solche, die besonders alt, schön und gross sind) sowie die Europäische Zwergpalme, die für das Ökosystem des Mittelmeerraums wichtig ist.» Sie befällt aber auch die Chinesische Hanfpalme, die sich im Tessin schnell ausbreitet und als problematische invasive Art gilt.

Motte lebt wohl schon länger im Tessin

In Brissago wurde eine hohe lokale Befallsrate vorgefunden. Das deutet darauf hin, dass der Falter schon vor einigen Jahren eingeführt worden war, aber lange unentdeckt blieb. Auch in Ronco sopra Ascona und in Lugano wurde das Auftreten der Palmenmotte bestätigt.

Die Palmenmotte – Schädling oder nicht?

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Ob man bei der Palmmotte von einem Schädling oder Nützling spricht, ist eine Frage der Perspektive: Wenn man es aus Sicht der Gartenbesitzer und Touristiker sieht, ist die Palmenmotte ein Schädling. Wenn es darum geht, die invasive chinesische Hanfpalme (die sich auch in den Waldrändern, die teils zum Schutzwald gehören) verbreitet, zu stoppen, dann wäre es ein Nützling.

Da in der Schweiz noch keine wirksamen Pflanzenschutzmittel zugelassen sind, müssen betroffene Bäume gefällt werden. Der obere Teil der Palme muss luftdicht verpackt und in die Kehrichtverbrennungsanlage gebracht werden.

SRF 4 News, 9.10.2023, 12:30 Uhr ; 

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