Raketenspitze an Bord Riesenflugzeug Antonov hebt zum letzten Mal in Emmen ab

  • Eines der grössten Transportflugzeuge der Welt, eine Antonov An-124, ist am Mittwochmittag auf dem Militärflugplatz von Emmen LU gestartet.
  • An Bord der Maschine ist eine in Emmen produzierte Raketenspitze – Ziel ist der Weltraumbahnhof in Florida.

Der ukrainische Flieger ist knapp 70 Meter lang, seine Spannweite erstreckt sich über 73 Meter. Im Frachtraum transportierte die Antonov eine 20 Meter grosse Raketenspitze für die amerikanische Trägerrakete Atlas V.

Das wurde im Flugzeug transportiert

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Die Nutzlastverkleidung – oder Raketenspitze – macht rund einen Drittel der Gesamtlänge einer Trägerrakete aus. Sie besteht aus zwei Halbschalen aus Karbonfaserverbund-Werkstoffen, die sich im All teilen. Sie schützt die Satelliten, die mit den Raketen in den Orbit transportiert werden, vor dem Start vor Sonne und Regen und während den ersten Flugminuten vor der dann entstehenden enormen Reibungshitze.

Die sogenannte Nutzlastverkleidung war bei der Ruag Space in Emmen hergestellt worden und füllte fast die gesamte Ladefläche des Flugzeuges aus, wie Ruag mitteilte.

Letzter Auftrag

Künftig werden dies Raketenspitzen in einem Ruag-Werk in Alabama hergestellt. Die Antonov habe sich damit zum letzten Mal im Auftrag der United Launch Alliance (ULA) von Emmen aus in die Luft erhoben, teilte Ruag mit.

Flugzeug Innen.
Legende: Das Bild zeigt die eindrücklichen Dimensionen der Antonov. Keystone

Die ULA ist ein Zusammenschluss verschiedener Firmen und ist für den Start der Atlas-Raketen zuständig. Ruag Space arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit der ULA zusammen. Mit der Verlegung der Produktion der Nutzlastverkleidung in die USA habe Ruag die strategische Partnerschaft mit der ULA stärken können, hiess es weiter.

Emmen bleibe aber das Kompetenzzentrum für die europäischen Trägerraketen Ariane und Vega, teilte Ruag mit. Die europäischen Raketen würden seit 1979 mit Nutzlastverkleidungen von Ruag ins All fliegen.

Regionaljournal Zentralschweiz, 30.9.2020, 17:30 Uhr ; 

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