Schneider-Ammann in den USA Chancen für Freihandelsabkommen intakt

Die Schweiz und die USA wollen bei der Berufsbildung verstärkt zusammenarbeiten. Ein entsprechendes Abkommen hat Bundesrat Johann Schneider-Ammann in Washington unterzeichnet. Bei seinem letzten Besuch in den USA als Bundesrat ging es auch um ein mögliches Freihandelsabkommen.

Grünes Licht von den USA für die Verhandlungen eines Freihandelsabkommen zu erhalten – das wäre wahrlich die Krönung der Amtszeit von Schneider-Ammann gewesen.

Das ist ihm nicht gelungen, aber es fanden am Montag in Washington mit dem Vize-Handelsbeauftragten der USA, Jeffrey Gerrish, vertiefte Gespräche statt. So sei zum Beispiel über den Knackpunkt Landwirtschaft gesprochen worden, sagt Johann Schneider-Ammann. «Das Verständnis ist qualitativ verbessert, aber es braucht noch einiges an Diskussionen, um dann feststellen zu können, ob man verhandlungsfähig ist oder nicht»

Der Vize-Handelsbeauftragte der USA, Jeffrey Gerrish, und Bundesrat Johann Schneider-Ammann
Legende: Der Vize-Handelsbeauftragte der USA, Jeffrey Gerrish, und Bundesrat Johann Schneider-Ammann (rechts). Zur Verfügung gestellt

Das klingt vorsichtig, aber Schneider-Amman hält die Chancen für ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und den USA für intakt. Er weist auf das jüngst abgeschlossene Abkommen mit Indonesien hin – und die, wie er sagt, «vielversprechenden Verhandlungen» mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur.

Besser im Vorfeld etwas mehr investieren, damit das Resultat dann akzeptiert wird.

Es gelte, Vertrauen bei den Verhandlungspartnern zu bilden, aber auch innenpolitisch, sagt er. Und so Fehler zu vermeiden, wie 2006, als ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der Schweiz scheiterte. «Besser im Vorfeld etwas mehr investieren, damit in der eigentlichen Verhandlung die Effizienz gesteigert werden kann und vor allem damit das Resultat dann akzeptiert wird», sagt Schneider-Ammann.

Nächste Gespräche mit den US-Behörden würden am kommenden Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar erfolgen. Bundesrat Schneider-Ammann, der sich in seiner Amtszeit als Wirtschaftsminister stark für die US-schweizerische Handelsbeziehungen eingesetzt hat, wird sie als Privatmann verfolgen.

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