Schweiz Geheimdienstchef: Terrorobjekte in der Schweiz ausgekundschaftet

Der Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB), Markus Seiler, hat bestätigt, dass es in der Vergangenheit in der Schweiz zu Vorbereitungshandlungen für Terrorakte gekommen ist. «Das Thema Dschihadismus hat die Schweiz erreicht», sagte Seiler im Live-Gespräch in der «Rundschau».

Auf die Frage, welche Objektive konkret ausgekundschaftet worden seien, sagte Seiler: «Es sind Objektive, die aus Sicht von möglichen Tätern lohnenswerte Ziele sind.» Er bestätigte, dass es sich dabei um Flughäfen oder internationale Organisationen in Genf handeln könnte.

NDB rekrutiert Quellen bei Moscheen

Zu den 15 vom NDB genannten Dschihad-Reisenden aus der Schweiz in Syrien erklärte Seiler erstmals, dass unterdessen fünf davon bestätigt seien. «Wenn solche Personen zurückkommen, muss man davon ausgehen, dass sie instabil sind und es braucht relativ wenig, dass etwas Schlimmes geschehen kann.» Auf Nachfrage räumte Seiler ein, dass im Umfeld von Moscheen Informanten für den NDB rekrutiert werden: «Das ist so», sagte Seiler.

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Gefahrenstufe droht zu steigen

Die momentane Gefahrenstufe für dschihadistische Terroraktivitäten siedelte Seiler auf einer Skala von 1 bis 10 bei 3 an. Die Skala könne aber schnell auf 6 steigen. Er betreibe damit keinen Alarmismus, so Seiler. Das Thema Dschihadismus sei definitiv in der Schweiz angekommen.

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