Session «Gewaltsame Worte können zu gewaltsamen Taten führen»

Der Schock nach dem Attentat auf Jo Cox sitzt tief. Nicht nur in Grossbritannien, sondern auch in der Schweiz. Sichtlich bestürzt gedachten die Parlamentarier ihrer ermordeten Kollegin. Ständeratspräsident Raphaël Comte rief zu Mässigung und Respekt in der politischen Debatte auf.

Kurz vor der Brexit-Abstimmung erschüttert ein brutales Attentat Grossbritannien: Ein möglicherweise psychisch kranker Rechtsextremist ermordet eine Labour-Politikerin auf offener Strasse. Die Tat verstört ganz Grossbritannien, und auch die Schweizer Parlamentarier reagieren sichtlich betroffen. Am letzten Tag der Sommersession gedachten die Präsidenten der beiden Kammern der britischen Abgeordneten.

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«Der gewaltsame Tod löst Bestürzung, Trauer und tiefe Betroffenheit aus», sagte Nationalratspräsidentin Christa Markwalder (FDP/BE). Die brutale Tötung sei ein Angriff auf unsere Gesellschaft und deren Werte. Die Nationalratspräsidentin versicherte den Angehörigen und dem britischen Parlament das Mitgefühl, die Solidarität und den Respekt der Eidgenössischen Räte.

Mässigung in der politischen Debatte

Ständeratspräsident Raphaël Comte stellte fest, die Tat zeige leider, dass man auch heute noch für seine Ideen oder wegen dieser sterben könne: «Die Tragödie muss die Bedeutung der Demokratie und des Respekts unterschiedlicher Meinungen ins Bewusstsein rufen.» Niemand solle wegen seiner Überzeugungen beleidigt, eingeschüchtert oder sogar getötet werden, so Comte.

«Das tragische Ereignis muss die Parlamentarier auch an ihre Verantwortung erinnern», sagte Comte. Denn gewaltsame Worte könnten stets zu gewaltsamen Taten führen. Er wünsche sich, dass in der Schweiz eine Demokratie bewahrt werde, in welcher der Respekt vor dem anderen in der Debatte nicht verloren gehe, sagte der Ständeratspräsident. Jedes Parlamentsmitglied könne zu einer gesunden und respektvollen Demokratie beitragen.

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