Nationalrat Kanton Neuenburg - SVP holt einen Sitz – auf Kosten der extremen Linken

• Der Vertreter der Neuenburger Partei der Arbeit, Denis de la Reussille, ist nicht wiedergewählt worden.
• Sein Sitz geht an Didier Calame von der SVP.
• Geschafft haben die Wiederwahl die Kandidatinnen und Kandidaten von SP, FDP und Grünen.

Nach vierjähriger Abwesenheit in Bern schickt die Neuenburger SVP wieder einen Vertreter nach Bern in den Nationalrat: Didier Calame hat die Wahl geschafft. Der Sitz der Partei der Arbeit war von Beginn an am stärksten gefährdet. Auch das Bündnis der gesamten Linken ermöglichte es der PdA nicht, ihren Sitz zu retten, angesichts des starken Zuwachses der SVP, die mehr als 19 Prozent der Stimmen erhielt.

SVP überrascht in Neuenburg

Einschätzung von Westschweiz-Korrespondentin Mirjam Reinhard: Die PdA muss ihren Sitz nach acht Jahren im Nationalrat räumen. Dieses Szenario war in Neuenburg zu erwarten, da schon im Vorfeld Denis de la Reussille als Wackelkandidat deklariert wurde.

Doch, dass die SVP den Sitz der PdA wegschnappt, sorgte doch für eine Überraschung. Nach der Affäre rund um den früheren Nationalrat Yvan Perrin war die SVP 2019 in Neuenburg am Boden. Sie konnte seit den letzten kantonalen Wahlen zwar zulegen, dass die SVP nun der Partei der Arbeit den Nationalrats wegnimmt, hätten wohl nicht viele für ein mögliches Szenario gehalten.

Für Baptiste Hurni, der auch die Wahl in den Ständerat geschafft hat, rückt im Nationalrat Regierungspräsidentin Martine Docourt nach. Sie wird als einzige Frau Neuenburg im Nationalrat vertreten. Die Bisherigen Damien Cottier (FDP) und Fabian Fivaz (Grüne) können ihre Sitze verteidigen.

Mit dem Neugewählten Didier Calame wurde die linke Mehrheit der Neuenburger Vertretung beendet.

Ebenfalls geschafft haben die Wahl die Bisherigen Damien Cottier (FDP), Baptiste Hurni (SP) und Fabien Fivaz (Grüne). Da Hurni in den Ständerat gewählt wurde, dürfte Martine Docourt seinen Nationalratssitz übernehmen, sie ist erste Ersatzfrau der SP.

Baptiste Hurni (SP) ist sowohl in den National- als auch in den Ständerat gewählt worden (auf dem Bild mit der wiedergewählten Ständerätin Céline Vara).

Keystone/Martial Trezzini

Im Kanton Neuenburg kandidierte eine Rekordzahl von 59 Personen, darunter 29 Frauen, auf 16 Listen für einen der vier Neuenburger Sitze im Nationalrat.