Krieg in der Ukraine BP beendet Geschäfte mit Russland

Auf Druck der britischen Regierung verkauft der Energiekonzern seinen 20-Prozent-Anteil am russischen Ölkonzern Rosneft.

BP ist der grösste ausländische Investor in Russland. Seit 2013 hält der britische Konzern 19.75 Prozent der Aktien des russischen Ölkonzerns Rosneft. Diese Aktien würden jetzt verkauft, teilte BP mit.

Damit verliert BP auch rund die Hälfte seiner Öl- und Gasreserven.

London übte Druck auf BP aus

Ausserdem werden sich zwei hochrangige BP-Manager aus dem Verwaltungsrat von Rosneft zurückziehen. Britischen Medienberichten zufolge handelt der Ölkonzern BP auf Druck der britischen Regierung.

Rosneft zeigt sich enttäuscht

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Rosneft zeigt sich enttäuscht von BPs Rückzug. Die Entscheidung zerstöre eine 30 Jahre währende erfolgreiche Zusammenarbeit, zitiert die Agentur Ria das Unternehmen. Rosneft bleibe aber offen für eine weitere Kooperation. BP habe seine Entscheidung unter beispiellosem politischen Druck gefällt, so Rosneft weiter. (dpa)

Dass sich mit BP der erste westliche Konzern aus Russland verabschiedet, hebt die Sanktionen des Westens gegen Russland in eine neue Dimension.

Das Beispiel BP dürfte den Druck auf andere Öl- und Gashändler wie Trafigura und Vitol erhöhen nachzuziehen.

Norwegischer Staatsfonds verkauft russische Anteile

Auch der staatliche norwegische Pensionsfonds will seine Investitionen aus Russland abziehen. Laut der norwegischen Regierung hatten die Wertpapiere Ende 2021 ein Volumen von 2.8 Milliarden Euro – investiert in 47 russische Unternehmen.

Der norwegische Pensionsfonds ist mit rund 1.3 Billionen Euro Umfang einer der grössten Staatsfonds der Welt. Nach dem Rückzug des Fonds aus Russland will sich die norwegische Regierung den westlichen Sanktionen gegen Russland anschliessen.

SRF 4 News, Heute Morgen vom 28.2.2022, 06.00 Uhr

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