Zu hohe Gymi-Quote Basler Lehrer müssen strenger benoten

  • Diesen Sommer wechseln voraussichtlich rund 45 Prozent der Basler Sekundarschüler an ein Gymnasium.
  • Diese Quote will der Kanton auf 35 bis 40 Prozent senken.
  • Basler Lehrer sollen in der Mittelstufe künftig strenger bewerten.

Der Kanton Basel-Stadt will mit verschiedenen Massnahmen die Zahl der Übertritte von der Sekundarschule ans Gymnasium senken. Mit der Schulharmonisierung ist die Gymnasialquote sprunghaft angestiegen.

Zu grosszügig gute Noten verteilt

Waren es in den vergangenen fünf Jahren um die 35 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die ans Gymnasium gewechselt haben, sind es in diesem Jahr - beim ersten Übertritt nach der Schulharmonisierung - voraussichtlich 45 Prozent.

Zwei der mit der Schulharmonisierung angestrebten Ziele, die Stärkung der Berufsbildung und die Stabilisierung der Gymnasialquote, seien damit verfehlt worden, sagt Conradin Cramer. Der Basler Erziehungsdirektor führt die hohe Quote unter anderem darauf zurück, dass im höchsten Niveau der Sekundarstufe, im P-Zug, teilweise zu hohe Noten vergeben werden. Schülerinnen und Schüler seien «zu einfach zu guten Noten gekommen».

Lehrer müssen strenger bewerten

Das Anforderungsprofil für einzelne Noten soll daher angepasst werden. In den beiden anspruchsvolleren Leistungszügen der Sekundarschule müssen künftig die Klassennotendurchschnitte zwischen 4 und 5 liegen - dies gilt auch für alle Mittelschulen. Neben dem Grundgedanken der Förderung aller Schülerinnen und Schüler müsse sich auch ein selektives Denken entwickeln.

Künftig soll der Anteil von Schülerinnen und Schülern, die ans Gymnasium wechseln, zwischen 35 und 40 Prozent liegen. Dies ist gemäss Cramer für den Stadtkanton und dessen Bevölkerungszusammensetzung ein realistisches Ziel. Intensiviert werden soll zudem die berufliche Orientierung an der Sekundarschule.

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