Zürich Schaffhausen «Einkesselung der FCZ-Fans war von Anfang an geplant»

Die «Einkesselung» von über 700 FCZ-Fans beim Derby im Februar 2015 sei von Anfang an geplant gewesen. Das behauptet der Anwalt einer Teilnehmerin dieses Fanmarsches aufgrund eines Polizeidokuments. Die Polizei widerspricht.

C.F. nahm am FCZ-Fanmarsch anlässlich des Zürcher Derbys GC-FCZ am 21. Februar 2015 teil. Sie war überrascht, wie schnell die Polizei plötzlich die Strasse sperrte und ohne Abmahnung sie und Hunderte weitere Fans einkesselte. «Das war ganz klar geplant, die Polizei wollte das durchziehen» sagt C.F, die anonym bleiben möchte.

Einsatzbefehl der Polizei aufgetaucht

«Schweiz aktuell» liegt der Polizei-Einsatzbefehl vor, der drei Tage vor dem Spiel verfasst wurde. Daraus geht hervor, dass der Einsatzleiter, gegen den ein Strafverfahren läuft, den Fanmarsch begleiten und die Sicherheit gewährleisten wollte.

Auf acht Seiten ist die Auslösung der Einkesselung der FCZ Fans minutiös aufgelistet, es gibt einen Befehl «Kessel FCZ». Karl Kümin, Anwalt von C.F., sagt, dass aufgrund des Einsatzbefehls «der Verdacht gegeben ist, dass die Polizei den Kessel klar geplant habe».

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Marco Cortesi, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, widerspricht: «Der Einsatzleiter hätte einen friedlichen Marsch nicht gestoppt. Allerdings wurden dutzende Böller und Pyros gezündet, so dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war, deshalb musste die Polizei den Fanmarsch stoppen».

Verfahren gegen Polizist vor Einstellung

Das Verfahren gegen den Einsatzleiter steht kurz vor Abschluss. Wie «Schweiz aktuell» weiss, will der zuständige Staatsanwalt das Verfahren einstellen.

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