Für das US-Basketball-Team ist nur der Olympiasieg gut genug. 16 der 20 vergebenen Titel gingen bisher an das Mutterland des Basketballs, letztmals stand die USA 2004 in Athen nicht zuoberst auf dem Treppchen (Bronze). In der griechischen Hauptstadt mussten sich die US-Boys mit Bronze begnügen. Damals schon mit von der Partie war LeBron James.
Auch 20 Jahre später ist «King James» allgegenwärtig. Im Mannschaftskreis der Multimillionäre appellierte der Superstar nach dem knappen Halbfinalsieg gegen Serbien in deftiger und teilweise nicht jugendfreier Sprache an seine Kollegen. «Noch ein Sieg, verdammt nochmal ein Sieg. Steph (Curry) und Joel (Embiid) haben uns heute gerettet», sagte der 39-Jährige nach dem 95:91 gegen Serbien, bei dem der Topfavorit wankte und einen Rückstand von 17 Punkten aufholen musste.
Letzte Gelegenheit für James?
Noch nie haben die US-Basketballer in einer derartigen Starbesetzung ein K.o.-Spiel bei Olympia verloren. Und noch nie waren sie so nah dran wie am Donnerstagabend gegen den WM-Zweiten, der angeführt von NBA-Star Nikola Jokic einen gigantischen Kampf lieferte. Entsprechend erleichtert sass das US-Team um James, Curry und Kevin Durant gegen Mitternacht vor der Bercy Arena und liess das nächste Gruppenfoto in Freizeitklamotten schiessen.
Für den seit 2003 in der NBA aktiven James könnten die Spiele in Paris die letzte Gelegenheit auf eine wichtige Trophäe werden. «Ich bin 39, stehe vor meiner 22. Saison. Ich weiss nicht, wie viele Chancen und Momente es noch gibt, um einen Titel zu holen und grosse Spiele zu spielen. Heute war ein grosses Spiel», sagte der vierfache NBA-Meister, dem ein Triple-Double mit zweistelligen Werten bei Punkten, Rebounds und Assists gelang. Als erster Spieler der Basketball-Geschichte hat James nun zwei Triple-Doubles bei Olympia geschafft – insgesamt gab es davon nur vier.
Im Final wartet am Samstag (21:30 Uhr, live bei SRF) Gastgeber Frankreich, das den Weltmeister Deutschland im Halbfinal eliminierte. Für das Team um Supertalent Victor Wembanyama winkt vor dem heissblütigen Publikum die Chance auf eine Revanche. Vor drei Jahren behielten die Amerikaner in Tokio im Final mit 87:82 die Oberhand.
