Comeback im Dezember Der Alleingang von Breezy Johnson hat bald ein Ende

Breezy Johnson hat innert zwölf Monaten gleich drei Dopingtests verpasst. Das hatte für sie weitreichende Konsequenzen.

Breezy Johnson wird am Wochenende beim Saison-Auftakt in Sölden fehlen. Das ist keine Überraschung. Unter den über 80 Weltcuprennen, bei denen die Speed-Spezialistin bisher am Start stand, findet sich kein Riesenslalom. Aber selbst wenn die 28-Jährige am Samstag auf dem Rettenbachgletscher fahren wollte, dürfte sie das nicht. Denn: Johnson ist noch immer gesperrt.

Rückblende: Am 29. Oktober 2022, 13. Juni 2023 und 10. Oktober 2023 verpasst Johnson innerhalb eines Jahres gleich drei Dopingtests der US-Antidoping-Agentur USADA. Diese greift durch und sperrt die 7-fache Weltcup-Podestfahrerin für 14 Monate. Die Saison 2023/24 findet ohne Johnson statt.

Die Sperre endet im Dezember 2024. Gerade rechtzeitig, um in Beaver Creek (USA) bei den ersten Speedrennen des Winters am Start zu sein (14./15.12.). Dann darf sich Johnson wieder mit der ausländischen Konkurrenz messen. Auch Vergleiche mit den Amerikanerinnen sind erst dann wieder möglich. Denn während ihrer Sperre ist Johnson auf sich alleine gestellt.

Ein teures «Zwischenjahr»

Auf rund 200'000 Dollar beziffert Johnson den Betrag, welchen sie für ihren selber verschuldeten Alleingang aufbringen musste. Sie zapfte dafür ihr Erspartes an, einen Teil übernahmen Sponsoren. Die Sponsoren, die ihr geblieben sind. Denn ein paar sprangen im letzten Jahr ab.

Aber Johnson klagt nicht. Wie sollte sie auch? Schliesslich ist sie alleine verantwortlich für ihre Misère. Bei den verpassten Dopingtests war es Johnson gewesen, welche es versäumt hatte, der USADA für jene drei Tage die nötigen Daten korrekt anzugeben. Damit verstiess sie gegen die Meldepflicht. Was in den drei Fällen konkret schief gelaufen ist, erklärte sie gegenüber SRF:

«Bei mir wurden in keiner einzigen Probe verbotene Substanzen gefunden. Aber die USADA hat nun einmal sehr strikte Regeln bezüglich wann wir uns wo aufhalten», so Johnson.

Sie will wieder auf das Podest

Bald darf Johnson wieder mit dem amerikanischen Team trainieren und Rennen fahren. Damit endet der lange und lehrreiche Alleingang für sie. Ob ihr Weltcup-Comeback ein erfolgreiches wird, werden die folgenden Monate zeigen. Johnsons Ehrgeiz ist auf alle Fälle ungebrochen. Und die Ziele hoch. Sie will wieder aufs Weltcuppodest und um den Sieg mitfahren können.

Mit welchem bekannten Schweizer Alpin-Trainer Johnson während ihrer Sperre zusammenarbeitet, erfahren Sie im Beitrag ganz oben.

Wege zum Comeback, SRF zwei, 18.10.2024, 21:50 Uhr ; 

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