Dass Stricken entspannt, hat einmal mehr der britische Turmspringer Tom Daley an den olympischen Spielen in Paris gezeigt. Regelmässig vor und zwischen den Wettkämpfen konnte man ihn beim Stricken beobachten.
Gegenüber der britischen Zeitschrift GQ sagte er in einem Interview: «Ich verbringe immer viel Zeit mit Stricken, wenn ich einen hohen Cortisolspiegel habe und mich in stressigen Wettkampfsituationen befinde.»
Cortisol, das Stresshormon. Es macht uns wachsamer oder kann uns einen Energieschub geben, damit wir besser mit allfälligen Gefahren umgehen können . Oder wie beim Turmspringer Daley hilft es, im Wettkampf auf ein bestimmtes Ziel zu fokussieren.
So weit, so gut. Aber nach dem Wettkampf, nach der Ausschüttung von viel Cortisol, muss man auch wieder herunterkommen. Dabei helfen, so haben Studien gezeigt , Achtsamkeitsübungen, Meditation – oder eben: Stricken. Denn auch Stricken hat etwas Meditatives. Ist man erst mal im Flow, vergisst man die Alltagssorgen, kann herunterfahren und beruhigt sich. Kein Wunder spricht man heute vom Stricken als neuem Yoga.
Apropos Cortisol: Ein niedrigeres Cortisol ist auch gut für den Blutdruck und schlussendlich auch gut fürs Herz.
Stricken hilft bei psychischen Erkrankungen
Verschiedene SRF1-Hörerinnen berichten in der Sendung «Treffpunkt», dass Stricken oder Handarbeiten ihnen bei Niedergeschlagenheit oder depressiven Episoden helfe. Und SRF1-Hörer unterstreichen die kognitiven Vorteile des Bastelns.
Stricken hilft bei kognitiver Beeinträchtigung
Stricken hilft bei Essstörungen
Es geht noch weiter: Eine kanadische Studie zeigt , dass Stricken Patientinnen und Patienten mit Essstörungen helfen kann. Drei Viertel berichten, dass das Stricken eine beruhigende, therapeutische Wirkung hatte und ihre Ängste und Gedanken rund um die Essstörung massiv reduzierte.
Wenn das nicht Lust macht, auf «inestäche, umeschlah, dürezieh und abelah».