Sack mit französisch beschriftetem Sternanis.
Legende: Anis ist in der Küche wie in der Heilkunde gleichermassen beliebt. imago

Heilpflanze des Jahres 2014 Anis – Mehr als nur ein Weihnachtsgewürz

Der Anis (Pimpinella anisum) ist die «Heilpflanze des Jahres 2014». Seine Wirkung ist vielfältig.

Der Anis ist eine Pflanze aus der Familie der Doldenblütengewächse (Apiaceae), die insgesamt über 3000 Mitglieder umfasst. Eng verwandt ist er mit Gewürzpflanzen wie Dill, Fenchel oder Koriander, aber auch mit der Karotte als Gemüsepflanze.

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Das ätherische Anis-Öl ist in allen Teilen der Pflanze enthalten. Seine Konzentration in den verschiedenen Pflanzenorganen ist jedoch sehr unterschiedlich. Während der Hauptbestandteil des ätherischen Öls, das Trans-Anethol, zu ca. 95 Prozent in dem Öl der Früchte vorhanden ist, liegt der Gehalt im Kraut nur bei 30 Prozent und in den Wurzeln lediglich bei drei Prozent.

Anis stammt ursprünglich aus einem Gebiet, das seit der Antike kulturell eng mit Westeuropa verbunden ist: dem östlichen Mittelmeerraum. Sowohl die alten Griechen als auch die alten Römer schätzten Anis als Heilmittel und Küchengewürz.

Im 8. Jahrhundert brachten Benediktiner-Mönche Anis nach Mitteleuropa. Dort wurde es später auch angebaut und in der Küche auf vielfältige Art verwendet.

Anwendungen

Vorsicht vor Überdosierung

Anis-Öl muss äusserst sparsam verwendet werden. Eine zu hohe Dosierung kann eine betäubende, rauschähnliche Wirkung hervorrufen. Zudem kann es den Magen reizen und Benommenheit auslösen.

Auf keinen Fall eignet sich Anis-Öl für eine langfristige innerliche und äusserliche Anwendung. Schwangere und Kinder sollten das Öl innerlich nicht benutzen.

Ein Liebling der Köchin des Jahres 2014

Ob zu Gemüse oder Fleisch: Die Spitzenköchin Tanja Grandits («Koch des Jahres 2014») schwört auf Anis. Sie empfiehlt die ganzen Samen zuerst in einer trockenen Bratpfanne leicht zu rösten, diese dann erkalten zu lassen und anschliessend im Mörser zu zerstossen. Auf diese Weise kommt das ganze Bouquet dieses besonderen Gewürzes zur Geltung. «Anis ist erdig, obwohl er süss ist, das macht ihn so interessant», sagt sie.

Gerne kombiniert Tanja Grandits den Anis mit Tomaten oder Rüebli, gut passt er auch in eine Gemüsesuppe. Anis mache ein Gericht erst «rund», ist sie überzeugt, denn er hebe den Eigengeschmack eines Gerichts. «Hat man das Gefühl, einer Sauce oder einer Suppe fehlt der nötige Pfiff, dann sollte man es einmal mit Anis versuchen!»

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